Feuerwehrmann & Wirt
Trauer um den letzten Eizendorfer Fritz Kühberger
Fritz Kühberger war mit viel Leidenschaft Wirt, Feuerwehrmann, Jäger, Familienmensch und Fußballspieler.
SAXEN. Seine Geschichte erlangte Bekanntheit: Nach dem verheerenden Hochwasser 2002 verließen die Bewohner von Eizendorf mit viel Wehmut ihr Zuhause. Bis auf zwei. Fritz Kühberger und seine Gattin Friederika blieben im Dorf. Am 22. Mai ist der "letzter Mohikaner" mit 83 Jahren verstorben. Der Wirt von Eizendorf engagierte sich bei der Feuerwehr, im Hochwasserverband, bei der Jagd und spielte gerne Fußball. Er hinterlässt seine Gattin, die vier gemeinsamen Kinder, sowie acht Enkel- und zwei Urenkel.
Gasthaus früh übernommen
Fritz Kühberger wurde am 6. Oktober 1938 geboren. Nach der Schulzeit arbeitete er in der elterlichen Land- und Gastwirtschaft mit. Im Jahr 1962 heiratete er seine Friederika. Nach dem frühen Tod der Eltern übernimmt er 1963 den Betrieb mit 25 Jahren. Nach einer Überflutung wird das Elternhaus vermeintlich hochwassersicher umgebaut. 1991 sollte das Wasser wieder kommen. Die Milchvieh-Haltung gab man 1974 auf. Das Wirtshaus wurde bis 2003 betrieben. Die alte Gaststube blieb aber erhalten. Bis zuletzt kamen Freunde Kartenspielen.
Hochwasser: Betroffener und Einsatzleiter
Das Hochwasser war stets Thema – schon als Kind erlebte er Überflutungen des Wohnhauses mit. Von 1973 bis 1998 wirkte er als Kommandant der einstigen FF Eizendorf. Dem Feuerwehr-Abschnitt Grein stand er von 1983 bis 2003 vor. Auch seiner Initiative ist es zu verdanken, dass 1991 im Machland ein Hochwasser-Verband gegründet wurde. In seine Fußstapfen trat Sohn Max, der früher die FF Eizendorf und heute die FF Saxen anführt.
Jäger und einst Torjäger
Früh unternahm er mit seinem Vater erste Pirschgänge. Nach dessen Tod leitete er die örtliche Jagd vorbildlich. Für die Niederwild- und Entenjagden in seinem Eizendorfer Revier war er bestens bekannt. Und dabei besonders für seine Zieharmonika-Einlagen beim Feiern nach der Jagd. Für seine jagdliche Tätigkeit wurde er mit dem "Goldenen Bruch" und dem "Goldenen Rebhuhn" prämiert. Als Fußballer war er für sein körperbetontes Spiel, aber auch für seine Torjäger-Qualitäten bekannt. Für Perg, Grein, Baumgartenberg, Mitterkirchen und Saxen erzielte er in 450 Spielen mehr als 300 Tore.
"Ich bin glücklich hier"
Warum er Eizendorf nicht verließ, erklärte er vor wenigen Jahren so: "Ich bin glücklich hier. Es hat ja keinen Sinn, wo zu wohnen, wenn man sich nicht wohlfühlt."
Bericht vom Oktober 2018:
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