Bezirk Perg
Von Hitzewellen und anderen Wetter-Extremen

Ungewöhnlich viele Tage mit über 30 Grad C brachte der Juli.
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  • Ungewöhnlich viele Tage mit über 30 Grad C brachte der Juli.
  • hochgeladen von Michael Köck

In den vergangenen Tagen hatte uns die extreme Hitze fest im Griff – im August jährt sich das Jahrhunderthochwasser zum 20. Mal.

BEZIRK PERG. Eine extreme Hitzewelle schlägt in Europa zu – und auch in unseren Breiten glühte das Thermometer. Am 20. Juli kletterte der Wert in Baumgartenberg auf 36,4 Grad Celsius. Im Machland-Ort gab es im Juli zehn Hitzetage mit 30 Grad oder mehr – mehr zur Hitzewelle von 18. bis 25. Juli lesen Sie hier. Was auffällt: "Die Wetter-Extreme gab es immer schon, aber die Häufung der Ereignisse wird deutlich mehr. Vor allem die vergangenen 20 bis 30 Jahre ist eine Zunahme erkennbar", sagt Peter Schuhbauer vom Onlineportal Strudengauwetter. Das zeigen die Aufzeichnungen an der Wetterstation Pabneukirchen, die bis 1946 reichen.

Temperatur-Anstieg um zwei Grad im Mittel

"Die Temperatur ist im Mittel um zwei Grad Celsius gestiegen", weiß der Wetter-Experte. Was nicht ohne Folgen bleibt: "Es gibt Temperatur-Rekorde nacheinander, eine viel höhere Zahl an Tropen- und Sommertagen sowie höhere Unwettergefahr bei Gewittern mit Hagel." Die Hitze bringt mehr Energie. Die Folgen sind häufigere Unwetter mit Starkregen. Es gibt aber auch mehr Dürre. Jüngster Kracher: Am 27. Juni baute sich über dem westlichen Teil des Bezirks eine Superzelle mit Sturmböen und bis sechs Zentimeter großen Hagelkörnern auf.

Hochwasser-Katastrophe vor 20 Jahren

Im August 2002 erschütterte ein Hochwasser unsere Region. Die Folge waren viel Leid und Schäden in der Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Schon ab 6. August gab es damals starke Niederschläge, zwei Tage später schwammen Perg und Schwertberg. Einige Tage danach nahm der gesättigte Boden den sintflutartigen Regen nicht mehr auf. Am 13./14 August gipfelte die Entwicklung im Jahrhunderthochwasser im Machland. Schwertberg gedenkt nun der Flut bei einer Ausstellung – mehr dazu lesen Sie hier.

1988: Der Tornado in Naarn

Wie sieht es bei uns eigentlich mit Tornados aus? Sie treten auch in Österreich mit rund zehn Fällen im Jahr auf. Extreme Wirbelstürme wie in den USA sind aber sehr selten. Laut Schuhbauer ist die Tornado-Gefahr in der südlichen Steiermark, in der Wiener Gegend und im Burgenland am höchsten. Von einigen (möglichen) Fällen in der Region weiß er: Bestätigt ist ein Tornado 1988 im Machland. Am 11. Februar zog gegen 14 Uhr ein starkes Wintergewitter auf. In Naarn tobte ein Tornado mit der Stärke F2, dieser erreicht Windspitzen bis 200 km/h und richtet große Schäden an. In St. Georgen an der Gusen soll ein Tornado 2008 ein Glashaus zerstört haben.

Von Erdbeben im Raum Pregarten

Was Erdbeben betrifft, liegt der Bezirk Perg großteils in der Zone eins, leichte Gebäudeschäden sind möglich. Die Gegend Grein, St. Nikola befindet sich in Zone zwei, hier kann es zu größeren Schäden kommen. Hervorzuheben im Mühlviertel ist die Region um Pregarten. "Dort ereignen sich die seichtesten Erdbeben in Österreich. Die Tiefe dürfte sich laut ZAMG auf zwei bis vier Kilometer beschränken. Obwohl die Magnitude (Anm. Messgröße für die Stärke) dieser Erdbeben gering ist, führten diese aufgrund ihrer geringen Tiefe bereits zu leichten Gebäudeschäden", so Schuhbauer.

Eisige Kälte

Zurück zu den Temperaturen: Die Winter werden milder. 2005/06 findet sich aber ein Ausreißer: Im Februar 2006 lagen in Pabneukirchen 110 Zentimeter Schnee. An 89 Tagen war die Schneedecke geschlossen. Gefriert haben dürften die Menschen 1956, als es 25 Tage in Folge unter Null Grad hatte.

Wetter-Phänomene

(Auswahl, Daten stammen vom Onlineportal Strudengauwetter)

21.2.1952: In Pabneukirchen lagen 115 cm Schnee.
7./8. Juli (!) 1954: Es schneite bis auf 600 m Seehöhe.
10.2.1956: In Pabneukirchen wurden -26,9 Grad C gemessen.
27.10.1964: Erdbeben der Stärke 5 bis 6 für fünf Sekunden.
6.5.1976: Erdbeben der Stärke 4 bis 5 für vier Sekunden.
11.2.1988: Ein Tornado (F2) mit Windspitzen von 200 km/h zog über Naarn und richtete große Schäden an.
30.5.2005: 120 mm Regen in drei Stunden in Pabneuk.
19.1.2007: Orkan Kyrill fegte über Region, es gab Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft. In Pabneukirchen wurden 137,8 km/h gemessen.
30.6.2009: Ein Tornado (F0) verlief auf einem Feld in Pabneukirchen glimpflich.
22.7.2015: In Naarn stieg die Temperatur auf 37,9 Grad C.
28.7.2020: Vier-cm-große Hagelkörner und 120 km/h Fallwindböen in Waldhausen.

Bericht über die Hitzewelle:

Hitzewelle 18.- 25. Juli 2022
Schwertberg blickt in Ausstellung auf Hochwasser zurück

Mehr dazu auf http://www.wetter-strudengau.at/extremereignisse

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