„Was ihr wollt“: Dilettanten spielen turbulente Shakespeare-Komödie

Foto: v.l.n.r.  Rolle: 1. Sir Andrew Hohlbacke Name: Andrea Lehner, 2. Rolle: Sir Toby Rülps, Engelmann Kurt, 3. Rolle: Feste, der Narr Name: Eva Hammer
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GREIN. Jahr für Jahr eine schwierige Entscheidung – welches Stück soll im Herbst gespielt werden? Lustig, spannend und gescheit muss es sein. Wieder einmal wagen sich die Greiner Dilettanten auf Neuland. Die wohl turbulenteste Komödie des großen englischen Dramatikers Shakespeare steht auf dem Spielplan. „Was ihr wollt“ gilt als eines der witzigsten und feinsinnigsten Bühnenwerke der Weltliteratur.
Im Greiner Stadttheater entsteht  Illyrien - ein wundersames Eiland - erfüllt von Musik und Liebe.  Ein Schiffbruch wirft Viola an den Strand, mit knapper Not hat sie ihr Leben gerettet. In Illyrien herrscht der Herzog Orsino, der um die schöne Gräfin Olivia wirbt. In maßloser Trauer um ihren verstorbenen Bruder weist Olivia den Herzog jedoch immer wieder ab. Da erscheint ein neuer Bote des Herzogs, der Jüngling Cesario, der in Wahrheit niemand anderes als die verkleidete Viola ist. Olivia verliebt sich in diesen Mann, der eine Frau ist, die einen anderen Mann liebt…. Wie so oft ist die Liebe Chaos–Auslöser. Dazu gehören auch Violas trinkfreudiger Onkel Sir Toby, das frivole Dienstmädchen Maria, ein strenger Haushofmeister und ein vertrottelter Ritter. Ein berufsmäßiger Narr kommentiert das Geschehen ironisch und weise - Paraderollen für die bewährten Schauspieler des Greiner Ensembles, das sich mit Neuzugängen verstärkt. Als Regisseurin konnte Elisabeth Umberg-Krecir gewonnen werden. Sie ist Dozentin für Regie am Wiener Reinhardt Seminar und war am Burgtheater sowie an großen deutschen Bühnen als Schauspielerin tätig.  Lassen Sie sich ab 16. November (Premiere)  an den Strand von Illyrien tragen und erforschen Sie mit der Greiner Dilettantengesellschaft, ob Musik der Liebe Nahrung ist.

Premiere: 16. November 2013 – 19.30 Uhr
FR 22. November 19.30
SA 23. November 19.30
SO 24. November 17.00
 
FR 29. November 19.30
SA 30. November 19.30
SO 1. Dezember 17.00
 
FR 6. Dezember 19.30
SA 7. Dezember 19.30
SO 8. Dezember 17.00
Kartenvorverkauf: Buchhandlung Grünsteidl, Grein, Tel.: 07268/373

Zum Stück
„Was Ihr Wollt“
Komödie von William Shakespeare

Kein Frauenherz kann das Hämmern einer Leidenschaft ertragen, die so stark ist wie die meine, keine Frau hält so viel aus – schon psychisch nicht. (Orsino, 2. Akt)

Inhalt:
Ein Schiffbruch vor der Küste Illyriens trennt Viola von ihrem Zwillingsbruder Sebastian. Beide meinen, der andere sei ertrunken. Viola verkleidet sich als Mann und begibt sich unter dem Namen Cesario in den Dienst des Herzogs Orsino von Illyrien. Leidenschaftlich begehrt dieser Gräfin Olivia, eine „strahlende, köstliche, unvergleichliche Schönheit“. In maßloser Trauer um ihren verstorbenen Bruder weist sie jedoch den Herzog immer wieder zurück. Ausgerechnet Viola, die schon auf den ersten Blick voll und ganz für Orsino entflammt ist, wird nun, als Cesario verkleidet, Bote der heftigen Liebesbeteuerungen des Herzogs. Olivia wiederum ist von Art und Liebreiz des geheimnisvollen Jünglings bezaubert. Fassungslos muss sie erkennen, dass sie sich heillos in den schönen Knaben verliebt hat. Die bis dahin so unnahbare Olivia fleht geradezu um seine Liebe. Doch als Cesario weist er sie kalt zurück, zugleich erleidet Viola den gleichen Liebesschmerz um den Herzog.
Während die illyrische Hofgesellschaft an ihren Liebeswirren zunehmend verzweifelt, führt in Olivias Haus ihr versoffener, nichtsnutziger Onkel, Sir Toby, das Regiment. Gemeinsam mit Olivias listigem Kammermädchen Maria und seinem einfältigen Kumpan Ritter Sir Andrew, beschließt das Trio, sich am verhassten Haushofmeister Malvolio zu rächen. Wissend, dass auch Malvolio sich Hoffnungen auf Olivia macht, spielen sie ihm einen fingierten Liebesbrief Olivias in die Hände. Überzeugt, dass Olivia unsterblich in ihn verliebt sei, explodiert seine Eitelkeit. In einem Feuerwerk von blamablen Auftritten, die an Peinlichkeit nicht zu überbieten sind, beträgt er sich so albern, dass man ihn schließlich für verrückt hält und einsperrt.
Als Violas Bruder auftaucht, der den Schiffbruch ebenfalls überlebt hat, überschlagen sich die Verwicklungen. Alle halten ihn für Cesario. Olivias Liebe wird plötzlich erwidert. Orsino verflucht seinen vermeintlich untreuen Diener. Am Ende entwirren sich die Verwicklungen doch noch: Sir Toby und Sir Andrew werden von Violas Bruder Sebastian übel verdroschen, damit ist der schlimme Streich an Malvolio gesühnt. Die Zwillinge erkennen einander, Olivia findet Erfüllung mit Sebastian, Orsino heiratet Viola und das Kammermädchen Maria bekommt ihren Sir Toby.

Die Greiner Dilettantengesellschaft

Dilettare – Zur Freude!
Seit mehr als 20 Jahren prägt dieses Motto die Greiner Dilettantengesellschaft. Die Dilettanten spielen also der Freude halber, und nicht um schnöden Mammon. Die Lust an eben dieser Freude ist heute nicht geringer als im Gründungsjahr 1992. Damals fand sich eine theaterbegeisterte Gruppe, die sich unter der Leitung von Karl Otto Danreiter zum Ziel setzte, eine bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Theatertradition in Grein wieder aufleben zu lassen. Passend ins barocke Greiner Theaterjuwel adaptierte man mehr oder weniger bekannte Stücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Typische Hanswurst-Stücke, heute fast vergessen, doch von literarischer Qualität und hohem Unterhaltungswert. Am Anfang stand „Der gutmütige Teufel“ – ein eher unbekanntes Stück von Johann Nepomuk Nestroy. Mit diesem „Zauberspiel mit Gesang und Tanz in einem Act nach einer Volkssage“, begannen ein Projekt, dass aus dem heutigen Greiner Gesellschaftsleben nicht mehr wegzudenken ist.
Als hätte er seinen Tod vorausgeahnt, inszenierte KO Danreiter 1996 das Stück „Der Totentanz“ von Alois Lippl. KO Danreiter starb am Tag vor der Premiere. Nie war eine Vorstellung für Publikum und Schauspieler ergreifender. Doch das Theaterleben ging weiter. Christine Geirhofer als neue Prinzipalin führt seither das Dilettantenteam.
Moderne, anspruchsvolle Stücke wie „Biedermann und die Brandstifter“ von Dürrenmatt, und Schnitzlers „Der Reigen“ aber auch die 4000 Jahre alte Komödie „Die Frösche“ standen auf dem Spielplan der Dilettanten. Einer großen Herausforderung stellten sich 2007 Regisseur Lothar Pühringer und als musikalische Leiterin Manuela Kloibmüller (mittlerweile Regisseurin am Landestheater) mit Brechts „Dreigroschenoper“. Mit dieser Produktion lieferten die Dilettanten einen eindrucksvollen Beweis, dass auch großes Welttheater auf der kleinen Greiner Bühne möglich ist. Ihre Experimentierfreude demonstrierten die Dilettanten einmal mehr mit den viel beachteten Welturaufführungen von „Aga-Aga“ und „Der Konsument“. Zwei Stücke, die aus einem Dramenwettbewerb hervorgingen. Wenn auch das einzigartige Stadttheater Grein Spielstätte der Dilettanten ist- und immer bleiben wird, gingen sie auch auf andere Bühnen – vom Bauernhof der Familie Kren über die Burg Werfenstein bis zu Gastspielen am Linzer Landestheater. Auf dem heurigen Spielplan steht mit William Shakspeare´s „Was ihr wollt“ eine schönsten Liebeskomödien der Weltliteratur.
Die Mitarbeit der Dilettanten bei Großprojekten wie „stromlinien“ und „Nightwalks“ sicherten den Erfolg dieser Produktionen. 2002 war Grein Schauplatz des bedeutendsten österreichischen Amateurtheaterfestivals „Spectaculum“, veranstaltet von den Dilettanten. Es war auch das Jahr des großen Hochwassers. Großer Dank gilt noch heute der seit Jahren befreundeten Theatergruppe aus Götzis in Vorarlberg, die sich sich großzügig für die Greiner Hochwasserhilfe einsetzte. Auch der Waldhausener „Mimusbühne“ sind die Dilettanten über die Jahre eng verbunden.

Fotos: Greiner Dilettantengesellschaft

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