Bezirk Perg
Welche Themen die Feuerwehren aktuell beschäftigen
Der wiedergewählte Bezirksfeuerwehrkommandant spricht über schwere Einsätze und aktuelle Herausforderungen.
BEZIRK PERG. Eduard Paireder wurde vorige Woche als Bezirksfeuerwehrchef für fünf Jahre wiedergewählt – wir berichteten. Er bleibt damit an der Spitze der 46 Feuerwehren. Der Arbinger hatte das Kommando vor fünf Jahren übernommen und ist auch im Brotberuf bei der Feuerwehr: Als Abteilungsleiter für Technik und Innovation beim Landesverband. Ein Leben ohne Feuerwehr könnte er sich nicht vorstellen, wie er sagt. "Man bekommt so viel zurück, wenn man es gerne macht", so der 51-Jährige. Sein Stellvertreter bleibt wie bisher der Greiner Abschnittskommandant Stephan Prinz.
Überall Jugendgruppen – jeder Elfte bei FF
Während so mancher Verein nach Corona über Mitgliederschwund klagt, ist das bei der Einsatz-Organisation nicht der Fall. Die Mitgliederzahl bleibt seit Jahren stabil, der Frauenanteil steigt: Derzeit zählt man im Bezirk 6.180 Feuerwehrleute, rund 4.000 gehören dem Aktivstand an, 750 der Jugend. Damit ist etwa jeder elfte Bewohner im Bezirk Perg bei der Feuerwehr. "Wir haben während der Pandemie nie aufgehört, in Kleingruppen zu üben. Und letztlich waren alle froh, als es wieder gegangen ist." Besonders positiv: Mit heurigem Jahr haben alle Wehren im Bezirk eine Jugendgruppe, auch in St. Thomas kam eine hinzu.
260 Brände in einem Jahr
Im Vorjahr rückten die Florianis zu 1.315 Einsätzen aus, in 260 Fällen gab es Brandalarm. Forderndster Feuer-Einsatz: Am 30. Juni stand das Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofs in Klam in Vollbrand. Eine besondere Herausforderung waren dabei ausgebrochene Kühe und das parallel stattfindende Clam-Konzert mit Tausenden Besuchern. Die Atemschutz-Träger als "Speersitze der Feuerwehr" waren auch hier gefordert. Erfreulicherweise kommen viele Junge nach: Kürzlich traten in Mauthausen an zwei Tagen 50 Trupps zur Atemschutz-Leistungsprüfung an. Mit einem "blauen Auge" davongekommen ist man beim Hochwasser rund um Weihnachten 2023, in Langenstein standen einige Objekte unter Wasser. Immer wieder gefordert sind Florianis bei schweren Unfällen auf der B3.
Eduard Paireder: "Vegetationsbrände werden durch die Klima-Veränderung immer mehr."
Dank aufmerksamer Spaziergänger konnte in Arbing ein Waldbrand verhindert werden. Teile des Bezirks befinden sich im erhöhten Gefahren-Gebiet. Das Szenario nimmt in der Ausbildung einen hohen Stellenwert ein. Ende Juli ist eine Großübung in Waldhausen/St. Nikola mit Bundesheer-Hubschraubern geplant.
Häuser und Groß-Kran
Die Teuerung trifft auch die FF, Anschaffungen werden erschwert. Mit dem Bau des neuen FF-Hauses in Blindendorf soll nun aber begonnen werden. Auch die FF Naarn startet im Frühjahr mit einem Zubau. Ein schweres Kranfahrzeug kommt in Naarn rund um den Jahreswechsel. Die FF Windhaag befindet sich in der Planungsphase für ein neues Zeughaus. Die FF Altaist-Hartl und die FF Obenberg streben einen gemeinsamen Neubau an, bleiben aber eigenständig.
Vorantreiben will Paireder die Digitalisierung: Daten so aufbereiten, damit sie im Einsatz schnell zur Verfügung stehen. Ebenfalls ein wichtiges Thema: Entlastung der Funktionäre im organisatorischen Bereich.
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