Perg
Mitterberger kämpfen gegen Handymast in ihrer Siedlung
Anrainer wollen Projekt nahe Siedlung verhindern – möglicher alternativer Standort wird nun geprüft.
PERG. Rund 70 Wohnhäuser zählt die Siedlung im Nordosten der Stadt Perg. 50 Meter vom nächsten Haus entfernt soll ein 42 Meter hoher Handymast errichtet werden. Anrainer ärgern sich: Man habe erst durch ein Gerücht von den Plänen und dann auf der Gemeinderats-Tagesordnung im November von der geplanten Einleitung des Umwidmungsverfahrens erfahren. In nur zwei Tagen seien aus Mitterberg und Karlingberg rund 115 Unterschriften dagegen gesammelt worden.
"Man soll uns vorher informieren"
"Wir sind nicht generell gegen Handymasten, man soll uns aber vorher informieren und nicht an uns vorbeiarbeiten. Alternativen sollten geprüft werden", sagt Alfred Gruber. Er spricht von einer "Verschandelung der Gegend". Daneben führt er Lärm, Strahlung und Wertminderung an. Die Nähe zur Siedlung wird besonders kritisiert. "Mein Grund ist vier Meter entfernt und ich werde nicht informiert", sagt Harald Öllinger. Auch zweifelt man daran, dass sich der teils schlechte Handy-Empfang in Mitterberg bessert. Vermutet wird, dass eher die Ortschaften Pergkirchen und Altenburg profitieren würden.
"Zuerst Verfahren abwickeln, dann entscheiden"
Im Gemeinderat am 21. November war die Verfahrens-Einleitung aufgrund des Widerstands vertagt worden. Die Anrainer Alfred Gruber, Rudolf Kamptner und Eleonora Geirhofer waren im Jänner zu einer Ausschuss-Sitzung eingeladen. Dort stellte der Projektwerber die Pläne vor. Am 19. März kam der Punkt erneut in den Gemeinderat. Zahlreiche Anrainer wollten durch ihr Kommen ihren Unmut ausdrücken. Raumplanungs-Ausschuss-Obmann Klaus Asanger (VP) warb für einen Einleitungs-Beschluss: "Die Verfahrens-Einleitung gibt die Möglichkeit, sich einzubringen. Zuerst das Verfahren abwickeln, dann entscheiden." Vor einer Entscheidung werde es eine Info-Veranstaltung geben. Man wolle die Leute mit ihren Befürchtungen abholen, müsse aber zurück auf die sachliche Ebene. Er wies besonders darauf hin, dass die Blaulicht-Organisationen aufgrund der fehlenden Versorgung in dem Gebiet "ihre wertvolle Arbeit nur sehr eingeschränkt machen können".
Preschnitzer Berg als alternativer Standort?
David Lindinger (FP) meinte: "Die Einwohner fühlen sich übergangen." Franz Baumann (Grüne) schlug vor, den Preschnitzer Berg als Alternative zu prüfen. Michael Harrucksteiner (SP) hielt das für einen "gangbaren Weg". Mit dem Vorgehen konnten alle Fraktionen leben und fassten einen einstimmigen Einleitungs-Beschluss mit Zusatz: Der Interessent muss den alternativen Standort prüfen. Nicht zufrieden waren nach der Sitzung die Anrainer. Sie befürchten, dass der Preschnitzer Berg nicht zum Tragen kommt. "Die Hoffnung war, dass der Antrag abgelehnt wird", so Gruber.
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