Offener Brief an KR Labg. ÖR Annemarie Brunner

Sehr geehrte Frau Brunner!

In Bad Kreuzen ist damit zu rechnen, dass die Fam. Kurzmann ihren landwirtschaftlichen Betrieb aus einem einzigen Grund zusperren muss: Es ist nicht möglich, einen Milch-Liefervertrag zu bekommen. Das kann passieren, obwohl es sich um einen Vorzeigebetrieb handelt, der nicht am Ende sondern Vorbild für Viele sein könnte. Aus meiner Sicht ist der Vollerwerbsbetrieb der Familie ein Modell, wie man bewusst regionale Landwirtschaft, mit kultureller Entwicklung verbinden kann. Der Betrieb steht zudem wirtschaftlich gut da, was dafür eine wichtige Voraussetzung ist. Nicht ein Schuldenregime sondern sinn- und maßvolle Planung treiben die weitere Entwicklung des Hofes an. Milchwirtschaft ist aber auf längerfristige Planungszeiträume angewiesen, sodass der fehlende Vertrag eine existenzielle Gefährdung darstellt.

Ich stehe der Familie Kurzmann als Mensch gegenüber, der sich regional mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln versorgen will. Geht man in die Supermärkte findet man so etwas wie Tourismuswerbung auf den Verpackungen der Lebensmitteln. Die Milch kommt z.B. aus den Salzburger Alpen, abstrakt aus einer der schönen Regionen Österreichs oder konkreter aus dem herrlichen Tirolerland. Von sinnvoller Lebensmitteldeklaration ist da wenig zu sehen. Wäre das nicht eine politische Aufgabe, aussagekräftige Kennzeichnung zu fördern? Wie erkenne ich Produkte, mit der Milch von regionalen Bauern wie der Familie Kurzmann?

Ihre Ziele als Politikerin mit landwirtschaftlichem Hintergrund sind so wie die Kennzeichnung. Sie sind als Worte noch zu verstehen und bringen idealistische Bilder in meinen Kopf. In der Praxis freilich ist davon nicht mehr viel zu sehen. Sie sind also eine Theoretikerin, ohne viel Einfluss auf den praktischen Alltag der Bauernfamilien? Sie sind ein Verbindungsglied zwischen Politik und Bevölkerung, welches für Stimmungen und Befindlichkeiten zuständig scheint und nicht für praktische Verbesserungen?

Sie wollen z.B. Bewusstsein schaffen für einheimische Qualität, auch für Kleinigkeiten, die ein Fest wie Ostern zu etwas Besonderem machen. Sie weisen auf ausgewogene Ernährung nach regionalen und saisonalen Aspekten hin, auf kurze Transportwege, auf die Kreativität und Experimentierfreudigkeit der Köchinnen, etc. Auch auf die Tatsache, dass zu viele Lebensmittel weggeworfen werden, sodass wir vor Lebensmittel-Müllbergen stehen, verweisen Sie.

Zwischen der Praxis der Bauern und dem Einkauf der Lebensmittel durch die Menschen stehen also schöne Worte der Marketingspezialisten und der politischen Funktionäre. Was dann ist, sehen wir freilich auch. Weitere Schönfärbung wird notwendig sein, Frau Kammerrat? Oder vielleicht doch konkrete Schritte in der Praxis?

Es ist z.B. unvorstellbar für mich, dass ein Betrieb mit den Vorzügen des Hofes der Fam. Kurzmann aus politischen Gründen zusperren muss. Natürlich werden Sie wieder sagen, dass ist die Entscheidung der Genossenschaft, ob es einen Vertrag gibt. Sind Sie sich dabei sicher? Sonst spielen Sie ein Spiel mit Menschen, die ohne wirtschaftliche Existenz dastehen, obwohl der Hof jahrzehntelang großartig organisiert wurde.

Was schlagen Sie in Bezug auf die Familie Kurzmann vor?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Josef Breinesel, Grein

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