"Was wurde aus ..."
Paralympics-Sieger Walter Hanl aus Langenstein
Vor 20 Jahren beendete Behindertensportler Walter Hanl seine Karriere – dem Judo blieb er verbunden.
LANGENSTEIN, GALLNEUKIRCHEN. Auf eine große Karriere blickt Walter Hanl zurück. Der Langensteiner, der seit vielen Jahren in Gallneukirchen lebt, holte bei den Paralympics 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney jeweils Gold. Hinzu kommen zwei Weltmeister- und fünf Europameistertitel. Hanl verfügt seit seiner Geburt nur über 10 Prozent Sehkraft. Mit 13 Jahren begann er bei der damaligen Sektion des ATSV Langenstein. 1983 wechselte er zum SV Gallneukirchen, dem Verein hält er bis heute als Coach und Funktionär die Treue. Der 56-Jährige ist Sektionsleiter-Stellvertreter und Sportlicher Leiter. Außerdem wirkt er als Vizepräsident des OÖ Judoverbandes.
"Das Schönste für mich war die Heim-Europameisterschaft 1999 in Mittersill, da war das erste Mal die Familie dabei", sagt Walter Hanl.
Fragt man nach sportlichen Highlights, erwähnt er als Erstes die Heim-EM 1999 in Mittersill, bei der er Gold gewann. Auch an seine erste EM erinnert er sich gerne. In Frankreich wurde er Doppel-Europameister. Wo er steht, wusste er vor dem Turnier nicht. Weil er zuvor nur gegen Nicht-Behindertensportler gekämpft hatte.
Sensationeller Empfang nach Olympia-Triumphen
Nach den Olympia-Triumphen wurde er in Langenstein und Gallneukirchen empfangen. "Es war eine Sensation, was da auf die Beine gestellt worden ist." 2001 beendete er seine Laufbahn. Zum Abschluss holte er den Landesmeistertitel in der Allgemeinen Klasse. Später stand er für die Mannschaft noch bei Turnieren auf der Matte. "Ich habe immer gegen Nicht-Behinderte gekämpft, das war mein Vorteil."
Leidenschaft Judo-Sport
Der Judo-Sport hätte ihm viel ermöglicht. "Da hängt viel Herzblut drin." Ihm gefalle die Philosophie "Mann gegen Mann" und dass man die Schuld bei schlechten Leistungen bei sich selbst suchen müsse. Was er schätzt: Das familiäre Klima in der Judo-Szene.
Beruflich als Behindertenbetreuer tätig
Beruflich ist der ausgebildete Behindertenpädagoge im Diakoniewerk Gallneukirchen tätig. Seit fast 30 Jahren arbeitet Hanl im Behindertenbereich. Mit einer Gruppe ist er im Stockschießen aktiv. Seit einem Jahr ist er Opa, aufgrund der aktuellen Judo-Pause bleibt Zeit für die Enkelin. Zur alten Heimat hat er nach wie vor einen engen Bezug, weil sich hier Elternhaus, Familie und Freunde befinden. "Langenstein wird immer meine Heimat bleiben."
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