Arbeiterkammer gehen Fortschritte zu langsam
BEZIRK (red). Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung wurde der Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF) herangezogen. Er sieht für Kindergärten vor, dass mindestens 45 Stunden wöchentliche von Montag bis Freitag offen gehalten wird.
Bezirk liegt klar über OÖ-Schnitt
An vier Tagen pro Woche muss mindestens 9,5 Stunden geöffnet werden. Zudem ist ein Mittagessen anzubieten und maximal darf der Kindergarten fünf Wochen im Jahr geschlossen sein. Jene Gemeinden, die diese Voraussetzungen erfüllen, wurden von der Arbeiterkammer als 1A-Gemeinden positiv hervorgehoben. 1A sind Katsdorf, Langenstein, Luftenberg, Mauthausen, Perg, Schwertberg und St. Georgen an der Gusen. Das sind 27 Prozent aller Gemeinden, im OÖ-Schnitt sind es 12 Prozent.
Sechs Gemeinden verbesserten ihr Angebot gegenüber 2010. In Klam besteht die Möglichkeit, Kinder unter drei Jahren im Kindergarten mitbetreuen zu lassen. Tägliches Mittagessen gibt es jetzt in Bad Kreuzen, Pabneukirchen und St. Thomas. In Schwertberg und St. Georgen an der Gusen haben sich die jährlichen Schließzeiten verbessert. Zwei Orte haben ihr Angebot eingeschränkt. In Mitterkirchen gibt es kein Mittag-
essen mehr, in Waldhausen nur mehr an zwei Tagen pro Woche.
Mängel bei den Öffnungszeiten
Auch wenn der Gratiskindergarten und der Ausbau der Kindergärten tendenziell zu einer Verbesserung geführt haben, ist die Situation nach wie vor nicht zufriedenstellend, sagt die AK. Nur 13 der 26 Gemeinden haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich. AK-Bezirkschef Johann Hauser gehen die Fortschritte zu langsam. Erfreulich sei, dass es schon in 17 von 26 Gemeinden eine Nachmittagsbetreuung gibt. Mängel ortet er bei den Öffnungszeiten, es sei schwierig, das mit einer Vollzeittätigkeit zu vereinbaren, wenn um 15 oder 16 Uhr zugesperrt wird.
Landesrätin Doris Hummer wehrt sich gegen die Kritik der Arbeiterkammer, dass es bei der Kinderbetreuung zu langsam vorangehe: Wir machen Riesensprünge. Bei den Kindergärten sind wir hervorragend, im Hortbereich das zweitbeste Bundesland und bei den Unter-Dreijährigen haben wir die Betreuungsquote in den vergangenen vier Jahren auf elf Prozent verdoppelt.
Ortsübergreifende Betreuung
Bis 2016 wolle man eine weitere Verdoppelung auf 22 Prozent und ein flächendeckendes System. Dazu würden Anreize durch die starke Förderung von gemeindeübergreifenden Krabbelstuben gesetzt, weil nicht jede Gemeinde eine eigene Krabbelstube brauche. Ergänzend dazu seien Tagesmütter ein wichtiger Partner in der Kinderbetreuung, auch das wolle man weiter stärken, so Hummer.
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