Bezirk Perg
Durch AK-Hilfe bekam junge Frau Geld für ihre Probearbeit
Für die Experten der AK-Bezirksstelle in Perg gab es im vergangenen halben Jahr viel Arbeit. Sie erkämpften insgesamt mehr als 900.000 Euro. Dabei ging es unter anderem auch um einen Betrag von lediglich 69 Euro, den ein Arbeitgeber nicht bezahlen wollte.
BEZIRK PERG. Die Rechtsberater der AK-Bezirksstelle in Perg haben alle Hände voll zu tun. Im ersten Halbjahr 2021 führten sie insgesamt 2945 Beratungen durch. Neben zahlreichen Telefon- und E-Mail-Beratungen, kamen 654 AK-Mitglieder mit ihren arbeits- und sozialrechtlichen Problemen zum persönlichen Beratungsgespräch.
Mehr als 900.000 Euro für Beschäftigte erkämpft
In Summe erkämpfte die Arbeiterkammer in Perg 914.581 Euro für die Beschäftigten im Bezirk. „Beratungszahlen und -erfolge wie diese zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir unseren Mitgliedern direkt vor Ort helfen und ihnen die notwendige Unterstützung bei arbeits- und sozialrechtlichen Problemen bieten“, sagt AK-Präsident Johann Kalliauer.
Probetag wurde zum siebenstündigen Arbeitstag
Bei den Problemen geht es aber nicht immer nur um große Geldsummen, wie der Fall einer jungen Arbeitnehmerin zeigt. Die AK berichtet von dem Fall: Sie bewarb sich bei einem Unternehmen, das in einem Zeitungsinserat eine Stelle als Reinigungskraft ausgeschrieben hatte. Daraufhin bekam sie vom Firmenchef eine Einladung zu einem Probetag. In der Firma angekommen, wurde die junge Frau an eine Mitarbeiterin weitergeleitet, die sie an diesem Tag unterstützen sollte. Allerdings wurden ihr von der Kollegin vollwertige Arbeitsaufträge wie zum Beispiel das Reinigen der Toiletten, Stiegen wischen und Mistkübel entleeren erteilt. So entwickelte sich der Probetag für die junge Pergerin schlussendlich zu einem siebenstündigen Arbeitstag.
AK intervenierte beim Arbeitgeber
Als die Mutter der jungen Frau daraufhin den Firmenchef kontaktierte um nach einer Bezahlung für ihre Tochter zu fragen, entgegnete dieser laut AK Perg, dass es sich bei dem Arbeitstag um einen Schnuppertag handelte und daher keine Bezahlung notwendig sei. Mit diesem Problem wandte sich die junge Frau an die Arbeiterkammer in Perg, die daraufhin sofort beim Arbeitgeber intervenierte. Der Aufforderung der AK, die Frau für ihren Arbeitstag zu entlohnen, kam der Firmenchef letztendlich nach und bezahlte die ihr zustehenden 69 Euro.
AK: "Es geht hier ums Prinzip"
„Wie dieser Fall zeigt, werden Beschäftigte auch wegen kleinsten Beträgen über den Tisch gezogen. Es geht hier ums Prinzip, deshalb ist es gut, wenn sich unsere Mitglieder in jedem Fall an uns wenden, damit wir ihnen zu ihrem Recht verhelfen können“, sagt Kalliauer.
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