Wimmer
"Menschen, die einer Arbeit nachkommen, mehr Entlastung geben"
Wolfgang Wimmer über nötige Anreize für Arbeitnehmer und was es in der jetzigen Krisenzeit braucht.
BEZIRK PERG. Angesichts von Energiekrise und fehlenden Arbeitskräften sind die Wirtschafts-Aussichten alles andere als rosig. "Die derzeitige Situation ist weder für die Menschen, noch für die Unternehmer eine leichte", sagt Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Wolfgang Wimmer, der sich Gedanken über 2023 gemacht hat:
... über eine wichtige Tugend: "Wenn man von der Pandemie etwas Positives mitnehmen konnte, war es vor allem zu Beginn das Zusammenrücken. Eine Tugend, die auch künftig sehr wesentlich sein wird, ob wir die Herausforderungen gemeinsam gut bewältigen."
... Staatshilfen in Krisenzeiten: "Bisher haben Unterstützungen vieles abhalten können, aber Umsatzersatz und Gießkannenprinzip wird sich auf die Dauer nicht ausgehen. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Instrumente gar nicht benötigen und schneller auf 'sehbare' Entwicklungen entgegenwirken. Die Energiekrise wird uns noch viel mehr beschäftigen, als uns lieb ist. Jetzt Milliardengewinne abzuschöpfen, um sie zum Teil wieder verteilen zu können, ist doch nicht verständlich. Ein Einwirken gegen diesen Lobbyismus wäre sicher zielführender gewesen."
... Anreize für Arbeitnehmer: "Es würde nicht viel brauchen und wir könnten der Situation am Arbeitsmarkt positiv entgegenwirken. Wir müssen einfach Menschen, die einer Arbeit nachkommen, mehr Entlastung geben. Die Work-Life-Balance, alles schön und gut, aber die kommt oft aus der Ziellosigkeit. Es muss möglich sein, mit Arbeit wieder persönliche Ziele und Perspektiven zu erreichen. Leistung ist viel zu hoch besteuert. Wir haben so viele Menschen wie nie in Arbeit, aber wir brauchen oft zwei für einen Arbeitsplatz. Um das Potential der 62+ Generation wissen wir alle. Viele möchten noch arbeiten, aber ohne Anreiz wird das nicht gehen. Wie schnell wären diese Themen umsetzbar, wenn man will."
... seine Überzeugung: "Ich bin überzeugt, dass nicht viel fehlt, wenn sich jeder wieder einmal seiner Aufgabe und Verantwortung bewusst wird. Die Zeit wird eine herausfordernde, aber wenn wir Menschen und Unternehmer finden, die den Schubkarren ziehen, dann schaffen wir das. Ideen zulassen, Zusammenhalt stärken, Regionalität leben und über das eigene Ich blicken, dann wird es ein gutes Jahr 2023."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.