Polys: "Nahezu alle finden einen Job"

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Polytechnische Schulen bereiten gezielt auf Lehre und Berufsschule vor
ST. GEORGEN/GUSEN. Vor 20 Jahren waren einzelne Poly-Klassen direkt an Hauptschulen angehängt. Dort unterrichteten Lehrer großteils allgemeinbildende Fächer. Nach einer Reform gibt es in Polytechnischen Schulen (PTS) seit 1997/1998 eine spezielle Vorbereitung auf Berufsschule und Lehrlingsausbildung. "Dadurch sind die Schüler mit einem ganz anderen Eifer dabei", sagt Andreas Reisinger, Direktor der NMS und PTS St. Georgen. Das Konzept: Nach einer sechswöchigen Orientierungsphase mit berufspraktischen Tagen und Vorträgen von Firmen entscheiden sich die Jugendlichen für einen Schwerpunkt. 50 Prozent der Unterrichtszeit wird in allgemeinbildenden Fächern unterrichtet, 50 Prozent im Fachbereich. Die Schüler haben die Wahl zwischen Handel & Büro, Dienstleistung, Tourismus, Elektrotechnik, Metalltechnik und Holz. In St. Georgen sind drei Schwerpunkte hinzugekommen: Gesundheit und Soziales, IT-Technik und Mechatronik. Der Großteil der Schüler hat schon mit Beginn des 2. Halbjahres eine Lehrplatz-Zusage. "Nahezu alle finden einen Job", sagt Reisinger, der die Zusammenarbeit mit AMS und regionalen Firmen lobt.
Für wen ein Poly empfohlen wird
Zur erfolgreichen Lehrstellensuche trägt das Bewerbungstraining bei: Eine Bewerbungsmappe in Form eines Portfolios wird erstellt. Die Schüler proben Vorstellungsgespräche und erhalten Tipps, welche Kleidung angemessen ist. Für wen ist aber ein Besuch geeignet? "Die Politik pusht mit großem Engagement in Richtung höhere Schulen, was auch gut ist", sagt Reisinger. "Auf der anderen Seite hört man die Rufe der Wirtschaft, die Facharbeiter sucht. Diesen Spagat gilt es zu bewältigen." Grundsätzlich sei ein Poly für jeden zu empfehlen, der sich für einen der Fachbereiche interessiere. Viele Schüler würden danach Lehre mit Matura wählen. Es gebe aber auch Schüler, die in HAK oder Borg scheitern und dann das Poly absolvieren. 10 bis 15 Prozent gehen ins Poly um Schwächen in Hauptfächern auszumerzen, um dann in eine höhere Schule zu wechseln.


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