Dank Lehrlingsprojekt

So wird in Perger Firmen das Klima geschont

Beim Projekt "Growin" des Rotary Clubs arbeiten Lehrlinge an klimafreundlichen Ideen für den Betrieb.

PERG, SCHWERTBERG, ENGERWITZDORF. Bei einem Workshop in Kitzbühel und einem Online-Workshop im Herbst/Winter 2021 dachten auch Jugendliche von Mühlviertler Firmen über Umweltschutz in ihrem Lehrbetrieb nach. Florian Wittberger, Simon Froschauer und Mathias Weißengruber von Elektro Ebner in Perg stießen ein nachhaltiges Projekt an: So kam ihnen die Idee, in den Firmenautos mobile Lager einzurichten. Mit der Anschaffung von größeren Autos kann nun direkt im Montagewagen ein kleines Lager an wichtigem Installationsmaterial angelegt werden. Kunden können so rascher versorgt werden, die Stehzeit der Monteure verringert sich. Die Zeit beim Kunden und auf Baustellen geht zurück. Durch die mobilen Magazine entfallen Fahrten zurück zur Firma. Der Lagerist in der Zentrale spart Zeit und kann Sammelbestellungen aufgeben. So muss nur noch zu genau definierten Tagen in der Woche Material zugestellt werden. Außerdem wird durch die Digitalisierung von Arbeitsauftrag bis Lieferschein Papier gespart. Dank neuer Motoren und Wegersparnis durch das mobile Lager reduzierten sich die CO2-Emissionen im Betrieb um mehr als die Hälfte, rechnet Elektro Ebner. Schon jetzt wird Ökostrom aus Wasserkraft bezogen, eine eigene Photovoltaik-Anlage deckt bei Schönwetter den Eigenverbrauch an Strom und ermöglicht das Tanken der Elektroautos.

Video Elektro Ebner (von Josef Lichtenberger):

Messgerät spart Energie

Die Mechatronik-Lehrlinge Julian Haselberger, David Aichinger, Franz-Xaver Marksteiner und Michael Wahl vom Schwertberger Maschinenbauer Engel haben sich dem Aufspüren von Druckluftleckagen gewidmet. Druckluft versorgt zum Beispiel Werkzeuge, etwa Druckluftpistole oder Bohrmaschine in Fertigung und Montage, und ist für den Betrieb der Spritzgießmaschinen erforderlich. Druckluftleckagen sind ein Problem in Produktionsbetrieben – nicht immer sind alle Leitungen dicht, was zu Energieverlust führt. Ziel war es daher, Druckluftleckagen aufzuspüren und zu beseitigen. Dafür wurde ein Ultraschallmessgerät angeschafft, das die Lehrlinge nutzten, um Druckluftleitungen zu überprüfen. Mithilfe von Ultraschallwellen werden per Mikrofon und Kopfhörer undichte Stellen erfasst und in einen elektrisch messbaren Wert umgewandelt. Reparaturbedürftige Druckluftleckagen können identifiziert und beseitigt werden. Durch eine halbjährliche Prüfung auf Druckluftleckagen könne die Energieeffizienz im gesamten Unternehmen spürbar verbessert werden, so das Projektteam.

Stofftasche und Haarnetz

Drei Lehrlinge der Honeder Backstube, die am Produktionsstandort in Engerwitzdorf beschäftigt sind, hatten die Idee eines wiederverwendbaren und komfortableren Haarnetzes für die Mitarbeiter. Sowie einer modernen, individuell gestaltbaren Stofftasche für die Kunden. Ziel: Müll vermeidern, das Umweltbewusstsein steigern und das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessern.

Zur Sache

Nachhaltige Ideen für den Lehrbetrieb entwickeln: Das sollen Jugendliche bei der Initiative "Growin", die im Bezirk Kitzbühel ihren Ausgang nahm. "Growin 2.0" ist die auf weitere Regionen ausgerollte Version des Projekts des Rotary Clubs Kitzbühel. Knapp 100 Lehrlinge von über 30 Betrieben nahmen Ende 2021 teil, 13 Rotary Clubs kooperierten. Ziel ist es, Lehrlingen die Chance zu geben, die Zukunft des eigenen Lehrbetriebs aktiv mitzugestalten, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Betrieb zu beschäftigen und unternehmerische Kernkompetenzen zu entwickeln. Das Programm enthielt Vorträge zu Fachthemen, intensive Teamarbeit-Sessions sowie externe Beiträge von Unternehmen. Ein Business-Plan und ein Prototyp wurden erstellt und die Teilnehmer auf die Präsentation ihrer Idee vorbereitet. "Growin" steht für "wachsen" (grow) und "gewinnen" (win). Mehr auf keepgrowin.at

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