Plus von 47 Prozent
Starker Anstieg bei Privatinsolvenzen im Bezirk Perg

Petra Wögerbauer, Insolvenzexpertin des KSV1870 am Standort Linz. | Foto: Starmayr
  • Petra Wögerbauer, Insolvenzexpertin des KSV1870 am Standort Linz.
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KSV1870: Hohe Energiekosten, Inflationen und steigende Zinsen als Herausforderungen im Jahr 2023 für Private und Unternehmen.

BEZIRK PERG. Laut Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870) wurden 2023 47 Privatkonkurse über Bewohner im Bezirk eröffnet. Das bedeutet ein Plus von 46,8 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 32 Fällen. Das Ausmaß des Anstiegs der Privatpleiten liegt über dem Landes-Trend: Für Oberösterreich wurde ein Plus von rund 10,3 Prozent verzeichnet.

"Finanzielle Situation hat sich für viele verschärft"

Aktuelle Preisentwicklungen bei Miete, Lebensmitteln und Energie treffen Menschen mit niedrigem Einkommen stärker. „Die finanzielle Situation hat sich in diesem Jahr für viele Menschen im Bezirk verschärft. Aus der Erfahrung heraus wissen wir, dass Privatkonkurse zumeist mit einer gewissen Verzögerung eintreten“, sagt Petra Wögerbauer, Leiterin des KSV1870-Standortes Linz. Zwar werde seitens der Wirtschaftsforscher eine gewisse Erholung des privaten Konsums für das heurige Jahr in Aussicht gestellt, jedoch würden sich die Menschen ihre Ausgaben doppelt und dreifach überlegen. So gebe es zahlreiche Fixkosten des täglichen Lebens, an denen de facto nicht gerüttelt werden kann – für Lebensmittel, die Wohnungsmiete oder Strom.

Wie sich die Privatinsolvenzen in der jüngeren Vergangenheit entwickelten: 30 eröffnete Verfahren (2018), 42 (2019), 28 (2020), 35 (2021), 32 (2022), 47 (2023).

Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen

Hinsichtlich der Firmen-Situation berichtet der KSV1870 von 15 Unternehmen, die 2023 in die Insolvenz schlitterten. Im Jahr davor waren es 14 Unternehmen. Der Zuwachs von 7,1 Prozent liegt unter dem OÖ-Schnitt von 9,3 Prozent. Unterschieden wird zwischen eröffneten und nicht eröffneten, also abgewiesenen, Insolvenzverfahren. 2023 wurde ein Verfahren mangels Kostendeckung nicht eröffnet. In dem Fall waren,  so die Kreditschützer, im insolventen Unternehmen nicht einmal mehr 4.000 Euro verfügbar, um die Gerichtskosten zu finanzieren. In weiterer Folge verlieren die Unternehmen ihre Gewerbeberechtigung und müssen liquidiert werden. Dabei handelt es sich laut Wögerbauer um den "Worst Case" für Mitarbeiter und Gläubiger, die keinen Cent sehen. 2022 waren vier Verfahren nicht eröffnet worden.

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