Donaubrücken-Sperre: "Extreme Mehrkosten"
Im Sommer 2018 wird die Donaubrücke Mauthausen mehrere Monate gesperrt. Die BezirksRundschau sprach mit Unternehmern darüber.
MAUTHAUSEN. Von "extremen Mehrkosten", die auf sein Unternehmen zukommen, spricht Hubert Schlager, Transportunternehmer aus Saxen. "Wir müssen zum Beispiel über Amstetten Richtung St. Valentin fahren, das kostet 15 bis 20 Minuten und sieben bis acht Euro Road Pricing. Und das betrifft uns täglich", sagt Schlager, der auch Bezirkssprecher der Transporteure ist.
Landespolitik gefordert
Kleintransporteur Michael Hofstädter von Hofi's in Arbing sieht die Landespolitik gefordert: "Ich hoffe auf eine vernünftige Umsetzung, sonst wird es viele Unternehmer wirtschaftlich stark treffen." Vier Fahrzeuge von Hofi's liefern über die Donaubrücke aus. "Wir können bei Qualität und Zeit nicht nachlassen und werden in dieser Zeit wahrscheinlich mit sechs Autos fahren müssen." Für Hofi's Fahrzeuge ist auch die Kraftwerksbrücke Wallsee-Mitterkirchen eine Option, die Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässt. Hofstädter befürchtet aber eine Überlastung dieses Übergangs.
Über erschwerte Planung und finanzielle Mehrbelastung klagt Johannes Hödlmayr aus Schwertberg. Täglich würden 250 seiner Autotransporte die Donaubrücke queren. "Ein großräumiges Ausweichen über Linz bzw. Grein ist die notwendige Konsequenz. Bei einer dreimonatigen Totalsperre ist mit einer finanziellen Mehrbelastung im hohen sechsstelligen Bereich zu rechnen", sagt der Autozulieferer.
Im Winter sperren?
Karl Hasenöhrl aus St. Pantaleon findet klare Worte: "Eine Brückensperre von vier Monaten im Sommer ist für die umliegenden Betriebe mit rund 20.000 Mitarbeitern ein Riesenverlust und für den Staat ein enormer Ausfall von Steuergeldern." Er regt an, zumindest die Hälfte der Arbeiten im Winter durchzuführen. "Weil in den Wintermonaten das Verkehrsaufkommen ungefähr 50 Prozent jenes des im Sommer ist. Die Fahrten der Bauwirtschaft fallen fast zur Gänze weg und auch in anderen Branchen wird üblicherweise nicht mit Vollauslastung gearbeitet."
Stark betroffen ist auch Engel mit Werken in Schwertberg, St. Valentin und Dietach: Hunderte Mitarbeiter pendeln täglich über die Brücke zur Arbeit oder zwischen den Werken. "Wir befassen uns intensiv mit dem Thema", verweist Engel-Sprecherin Susanne Zinckgraf auf aktuell stattfindende Gespräche über die Totalsperre.
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