Profis in Neopren: Die St. Georgener Feuerwehrtaucher

Starke Männer, verlässliche Kameraden - das St. Georgener Taucherteam: v.l. Roland Lechner,Peter Hennerbichler, Manuel Brandstötter, Gregor Kienbacher, Thomas Böhm, Stefan Partinger, Wolfgang und Thomas Irsiegler. Nicht bei dieser Übung dabei waren Thomas Mayerhofer und Christian Pechhacker.
40Bilder
  • Starke Männer, verlässliche Kameraden - das St. Georgener Taucherteam: v.l. Roland Lechner,Peter Hennerbichler, Manuel Brandstötter, Gregor Kienbacher, Thomas Böhm, Stefan Partinger, Wolfgang und Thomas Irsiegler. Nicht bei dieser Übung dabei waren Thomas Mayerhofer und Christian Pechhacker.
  • hochgeladen von Eckhart Herbe

Das Taucherteam aus St. Georgen an der Gusen bildet eine Spezialeinheit innerhalb der Feuerwehr.

ST. GEORGEN/GUSEN (eh). Diese Feuerwehrmänner helfen nicht nur mit Wasser, sondern auch im Wasser: In St. Georgen/Gusen ist die einzige Tauchergruppe im Bezirk Perg stationiert. Das neunköpfige Team wird für Einsätze in ganz Oberösterreich angefordert, manchmal auch bundesweit.
"Mental stark, köperlich topfit, überlegt handeln – das musst du als Taucher mitbringen. Das ist Voraussetzung für den Tauchlehrgang neben fachlichen Kriterien wie Atemschutz- und Rettungsschwimmerkurs. Im Einsatz müssen wir uns hundertprozentig aufeinander verlassen können. Da gehts ums eigene Leben", sind sich Kommandant Thomas Irsiegler und Tauchgruppenleiter Roland Lechner einig.

"Bitte findet ihn"
Neueinsteiger sammeln Erfahrung in ein bis zwei Jahren Gruppentraining. Eine Woche lang dauert der Intensivkurs in Weyregg am Attersee mit Prüfungen in Theorie und Praxis. Seit 1970 gibt es in St. Georgen Feuerwehrtaucher. Sie sind zwischen 23 und 50 Jahre alt und zählen auch abseits ihres Spezialgebiets zum inneren Kern der Wehr: Die vorigen drei FF-Kommandanten waren alle im Taucherteam. Die Bezirke Perg und Freistadt sind Primäreinsatzgebiete. Fürs klassische Retten Ertrinkender ist es bei der Alarmierung meist zu spät, das gehört eher zum Metier der Wasserrettung. Der Auftrag der verzweifelten Angehörigen: "Findet ihn bitte, lasst ihn nicht unten!" Die Suche ist anspruchsvoll. "Je nach Situation bilden wir Taucherketten und arbeiten in Zweierteams. Beim Tauchen unter Eis sind wir am Seil gesichert und geführt vom Kollegen am Einstieg. Alleine taucht nie jemand", erklärt Roland Lechner.

Bis zu 40 Meter tief
Wichtiges Kriterium ist die Sichtweite. Sie reicht von exzellent in klarem Gebirgswasser bis praktisch null in einem schlammigen Teich. Dann muss der Tastsinn helfen. "Es ist nicht so ohne, mit Füßen oder Fingern nach einem Toten zu suchen. Hier ist man froh, wenn das Ganze vorbei ist", beschreibt Thomas Irsiegler die grenzwertige Situation. Das Taucherteam sucht nicht nur nach Menschen, auch Fahrzeugbergungen gehören zum Aufgabengebiet. 40 Meter tief wird maximal getaucht, darunter übernehmen Kameras die Arbeit. Etwa 30 bis 40 Minuten dauert ein Tauchgang. Ein Taucher ist durchschnittlich 25 Mal pro Jahr im Einsatz. Zwei Übungen monatlich kommen zum Freitagstraining der Feuerwehr dazu. Neben Zeit investieren die Taucher teilweise auch finanziell, etwa in Ausrüstung und Weiterbildungen.

Wenige, aber hochengagierte Spzialisten
Ob Bergung eines Autos aus der Donau oder Suche nach der Leiche eines eingebrochenen Schlittschuhläufers unter dem Eis eines Badesees: Der Job der Feuerwehrtaucher ist gefährlich, körperlich anstrengend und psychisch oft belastend. So ist unter den zehntausenden tatkräftigen Florianijüngern nur eine kleine Gruppe in diesem Spezialgebiet aktiv, das Anfang der 1960er Jahre in OÖ etabliert wurde. Im Land gibt es sechs Tauchstützpunkte mit 18 Tauchergruppen. Die St. Georgener gehören zum Tauchstützpunkt 1, dem größten in OÖ. Dort sind auch die Kollegen der Berufsfeuerwehr Linz, BTF-Voestalpine, BTF-Linz AG, Traun, Alkoven, Aschach und Eferding dabei. Je nach Aufgabe werden einzelne Gruppen oder der ganze Stützpunkt alarmiert, die Einsätze erfolgen ganzjährig landes-, manchmal auch bundesweit.

Wo: Einsatzzentrum, Gusentalstraße 21, 4222 Sankt Georgen an der Gusen auf Karte anzeigen
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Perg auf MeinBezirk.at/Perg

Neuigkeiten aus Perg als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Perg auf Facebook: MeinBezirk.at/Perg - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Perg und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.