Kirchberg/Schwerbach
Schneechaos 2019: Bergretter sind immer bereit
42 ehrenamtliche Mitglieder helfen da, wo Fahrzeuge nicht hinkommen.
SCHWERBACH/KIRCHBERG. Die Bergrettung Kirchberg hat ihren Standort in Schwerbach. Die BEZIRKSBLÄTTER durften dieses Monat bei einer Schulung dabei sein. Schwerpunkt: Reanimation. Vortragender war Gerhard Grassmann. Er ist Einsatz- und Ausbildungsleiterstellvertreter und von Beruf Flugrettungssanitäter beim Christophorus Notarzthubschrauber.
Leben retten
Jeden ersten Freitag im Monat findet eine Schulung mit einem anderen Schwerpunkt statt. "Oberste Priorität ist unsere eigene Sicherheit. Wir würden uns selber nie in Gefahr begeben", betonte Gerhard Grassmann. Dann erklärte er Schritt für Schritt die Basismaßnahmen bei einer Reanimation. Dabei konnten die teilnehmenden Bergretter Fragen stellen. "Wenn man zu einem Verunglückten kommt der reanimiert werden muss, vergesst nicht den Notarzt zu rufen", erklärt er. Nach der Theorie, wurde alles an den Dummies gezeigt und die Teilnehmer konnten üben.
So wird man Bergretter
Voraussetzung ist das sichere Bewegen im alpinen Gelände, sowohl im Sommer als auch im Winter, egal bei welcher Witterung. Es ist von Vorteil, wenn man das Gebiet, in dem man eingesetzt wird, gut kennt. Als Bergretter geht man viel zu Fuß, muss seine Ausrüstung und im schlimmsten Fall einen Verletzten tragen. Das heißt Kondition ist ein Muss. Erfüllt man diese Kriterien, startet man mit der Ausbildung. Diese besteht aus einem 16 Stunden bergrettungsspezifischen Erste-Hilfe-Kurs. Weiters nimmt man im Sommer an einem viertägigen und im Winter an einem einwöchigen Landesausbildungskurs teil. "Wir bieten den Auszubildenden auch spezielle Kursvorbereitungen für die Landesausbildungskurse an", so Grassmann. "Wird unsere Hilfe benötigt, werden wir mittels Alarmierungssystem (ESAPP) benachrichtigt. Die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen ist sehr gut", ergänzt er. "Lawinengefahr ist bei uns ebenfalls ein großes Thema. Immer wieder gehen in unserem Gebiet kleinere ab. Ich schaue mir jeden Tag die Lawinenlageberichte an. Für Einsätze nach einem Lawinenabgang haben wir eigene Schulungen", informiert Grassmann. Aufgabenbereiche sind: Personensuche, Bergung von verunfallten Bergsteigern, Skifahrern, Langläufern, Tourengehern und Forstarbeitern. "Wir haben im Jahr 2018 rund 10 Einsätze gehabt. Je nach Saison und Witterung steigt oder fällt die Anzahl der Notrufe", erklärt Einsatzleiter Sysel Konstantin.
Zur Sache
Der Bergrettungsnotruf ist 140. Auch das Wählen des Notrufes ist bereits Erste Hilfe. Einsatzgebiet der Ortsstelle Kirchberg an der Pielach ist ab Hofstetten-Grünau bis Puchenstuben, dieses kann sich bei Bedarf aber auch auf andere Gebiete ausbreiten.
Alle weiteren Themen zum Schneechaos 2019 finden Sie hier.
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