Opfekompott singt gegen Krieg
Mundarttexte, die Geschichten des Lebens schreiben – so auch der neue Song "Sölige Ruah 2016".
KIRCHBERG/RABENSTEIN (ah). Die Pielachtaler Band "Opfekompott" brachte vergangene Woche ihr neues Video "Sölige Ruah 2016" heraus und trifft bedauerlicherweise, wie schon bei der Erstveröffentlichung 1994, den Zahn der Zeit.
"Distanzieren uns klar"
Die Band möchte sich mit diesem Song klar von dem Standpunkt vieler distanzieren, die meinen, dass unsere Gesellschaft von Kriegsflüchtlingen bedroht wird. "Sölige Ruah 2016 beschreibt den Umgang unserer Gesellschaft mit Flüchtlingen, die uns 'scheinbar' bedrohen. Wir entziehen uns mit der Begründung 'die christlichen Werte' retten zu wollen der Verantwortung der Menschlichkeit, die gerade dieses 'christliche Abendland' haben sollte", so Stefan Zeuner im Interview.
Ist Gesellschaft unschuldig?
Die Pielachtaler Musiker sind für ihre sozialkritischen Texte bekannt und so wollen sie mit ihrem neuen Song natürlich eine Botschaft transportieren und zur Reflexion anregen: "Wir wollen mit dem Video zum Denken anregen, warum sich gerade in unserem grenzenlosen Handy- und Computerzeitalter, in dem uns so viele Informationen und Verbindungen bereitgestellt werden, so viele Menschen in diese Medien zurückziehen, weniger Rücksicht auf andere nehmen und Beziehungen häufiger in die Brüche gehen. Man könnte sich in diesem Netz ja auch informieren, warum es diesen 'Syrienkrieg' noch immer gibt und wer davon profitiert und im Endeffekt sich die Frage stellen, ob unsere Gesellschaft an dieser ganzen Flüchtlingsmisere ganz unschuldig ist."
Kilometerlange Zäune
Der neue Song entstand bereits 1994 im Zuge des Jugoslawienkrieges. Laut Zeuner hat sich die Zugangsweise der Band zur aktuellen Neuauflage zu "Sölige Ruah" kaum verändert. "Damals war es der 'Jugoslawienkrieg', der die Flucht von über einhunderttausend Menschen nach Österreich bewegte und das österreichische Bundesheer fuhr an den Grenzen mit Panzern auf.
Heute ist es der 'Syrienkrieg' und es werden kilometerlange hohe Zäune an den Grenzen aufgestellt, um die Einreise von Flüchtlingen zu verhindern. Das Video wurde in Hofstetten/Grünau und in Kirchberg gedreht. Das neue Video kann man auf der Homepage (opfekompott.at), auf facebook und YouTube anhören oder in diversen Musikshops erwerben.
Die nächsten Auftritte:
Die nächsten Auftritte der Pielachtaler Band Opfekompott: Freitag 30. September im Schmankerl Wiaz'haus Familie Höllmüller, Loibersdorf/Pöggstall, 20.30 Uhr. Samstag, 1. Oktober beim Nussfest, Krummnußbaum, 19 Uhr
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