Pielachal: Sommer, Ferien, Nachhilfe
Schön waren die Ferien, doch die sind fast vorbei. Für viele Schüler bedeutet das: Lernen und Vorbereiten.
PIELACHTAL (th). Der Countdown läuft: Noch knapp zwei Wochen bis zu den Wiederholungsprüfungen. Niederösterreichs Schüler - und deren Nachhilfelehrer - geben gerade alles. Pro Jahr werden rund 16 Millionen Euro in Niederösterreich für Nachhilfe ausgegeben. Wir haben bei Lehrerinnen und Lehrern nachgefragt, was sie zu dem Thema Nachhilfe und Lernen in den Ferien sagen.
Die Qual der Zahl
Welche Fächer werden am häufigsten nachgefragt? "An erster Stelle Mathematik, dann Mathematik, Mathematik und lange nichts", muss Brigitte Karner-Fritz vom LernQuadrat nicht lange nachdenken. Ob Unterstufe, Oberstufe, HLW oder HTL - die Rechnerei ist offenbar das schwierigste. Neben Mathematik ist Englisch bei der Schülerhilfe St. Pölten das meistgefragte Fach, so Inhaber Andreas Hopf.
Wenn die Schule startet
"Wenn man als Schüler keine Wiederholungsprüfung im Herbst hat, sind die Ferien fast die ganze Zeit zum Erholen und Genießen da. Es ist einfach wichtig, auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen", ist sich Franz Dirnbacher aus Kirchberg, Schulrat im Ruhestand, sicher. "Als Schüler kennt man seine Schwachstellen", ergänzt er. Zum Thema Nachhilfe meint er, dass es Situationen gibt, in denen man als Schüler Nachhilfe benötigt. Sollte dies aber ein Dauerzustand sein, wäre es ratsam sich zu überlegen, ob man nicht etwas anderes machen möchte. Der pensionierte Schulrat hat selber in der Unterstufe der Mittelschule kurzfristig Nachhilfe in Englisch bekommen. Auch Ober-Grafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger hatte in seiner Schulzeit Nachhilfeunterricht genommen: "Die Frage ist: Was läuft in unserem Bildungssystem falsch, dass so viele Schülerinnen und Schüler Nachhilfe benötigen? Und das ist kein Problem von jetzt, sondern das besteht schon seit Jahrzehnten." Die ganz Kleinen dürfen natürlich nicht vergessen werden. Auch wenn Volksschüler noch keine Nachhilfe benötigen, sollten hier alle Eltern darauf achten, dass ihre Schützlinge über die großen Sommerferien nicht alles hart Erlernte wieder vergessen.
Alexandra Langer aus Ober-Grafendorf, Grundschullehrerin in Hofstetten-Grünau, ist sich sicher: "Die Vergessensquote nach den ersten Ferienwochen ist bei Grundschulkindern relativ hoch. Deshalb ist Wiederholung, Übung und Festigung meiner Meinung nach ab August dringend zu empfehlen."
Zusammengefasst bedeutet das, egal welche Schulstufe und welches Alter: Auf jeden Fall ab August wieder mit dem Lernen starten - ob mit Nachhilfe oder den Eltern - schadet niemandem. So gelingt allen ein guter Schulstart.
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