Virus: Dirndlhof gehackt
Das Kirchberger Kaffeehaus "Dirndlhof" wurde Opfer eines aggressiven Erpressungs-Trojaners.
KIRCHBERG (ah). Ein E-Mail geöffnet und schon geht nichts mehr - der Albtraum vieler Computerbesitzer. Im schlimmsten Fall werden alle vorhandenen Dateien und Programme, die auf dem Computer gespeichert sind, verschlüsselt. Solch ein aggressiver Erpressungstrojaner ließ vergangene Woche die Besitzer des Dirndlhofs verzweifeln.
Als Rechnung getarnt
Im Gespräch mit den Bezirksblättern erzählt Besitzer Karl Enne von dem Vorfall. "Wir bekamen ein Mail vom Verbund, es zeigte an, dass es um eine Rechnung gehen solle. Meine Frau öffnete die Nachricht nicht, sondern löschte sie. Plötzlich erschien eine Meldung." "Warnung: Wir verschlüsseln Ihre Daten mit Crypt0L0cker Virus... Zum Wiederherstellen von Daten müssen Sie bezahlen." Daraufhin rührte Dirndlhof-Inhaberin Silvia Enne nichts mehr an. Von einem Moment auf den anderen waren aber alle Daten verschlüsselt. Auch das Kassensystem des Cafés ist mit dem angegriffenen Firmenserver verbunden. Dieses lief aber zum Glück weiter, "sonst wäre der ganze Betrieb gestanden und wir hätten enorme Umsatzverluste gehabt".
Angriffe sind zufällig
Computer-Experte Herbert Gödel informiert: "Die Angreifer sind in der Verbreitung der Schadsoftware sehr kreativ. Dies geht vom Versand einfacher Gewinnbenachrichtigungen über vermeintliche Nachverfolgungen von Paketlieferungen bis zum Versand von Rechnungen namhafter Unternehmer." Die Frage stellt sich, ob solche Hackerangriffe gezielt ausgeführt werden oder zufällig sind. "So etwas tritt zufällig auf. In den meisten Fällen wird dieser Virus als Mail verschickt. Es waren schon einige Firmen im Pielachtal betroffen", verrät Gödel. Glück im Unglück - in technischer Kleinarbeit konnte Gödel 11.000 Dateien des Servers rekonstruieren.
So schützen Sie sich:
Herbert Gödel rät: Aktuelles Virenschutzprogramm ist Pflicht, vorsichtiges Surfen und Mitdenken ist unabdingbar, regelmäßige Datensicherung auf externen Speicher empfohlen, Sicherungsmedien nach der Sicherung vom Gerät entfernen - Befall ist sonst ebenso möglich.
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