RAUCHEN macht krank - aber wie abgewöhnen
Bluttest zeigt Lungenkrebs
Nukleinsäuren geben Aufschluss über Erkrankung
APA
Deutsche Wissenschaftler haben einen Bluttest für Raucher entwickelt. Im Rahmen einer Studie wurden 480 Nukleinsäuren identifiziert, deren Menge in den Blutzellen erhöht oder niedriger ist, sobald jemand an Lungenkrebs erkrankt ist. "Bei Lungenkrebspatienten ergeben sich also typische Muster, die mit einem Messprogramm zu erkennen sind", erläutert Joachim L. Schultze von der Universität Bonn. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Clinical Cancer Research" veröffentlicht.
Diese Veränderungen im Blut zeigen sich den Angaben zufolge auch schon, wenn der Tumor noch in einem sehr frühen Stadium ist. Durch einen einfachen Vorsorge-Bluttest könnte ein Großteil der Lungenkrebspatienten überleben, sagt Schultze. Dabei nimmt der Arzt seinem Patienten Blut ab und innerhalb von 24 Stunden weiß er, ob derjenige mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Lungenkrebs hat oder nicht - auch wenn der Patient noch keine Symptome hat. Bisher würden über 80 Prozent innerhalb von zwei Jahren nach der Diagnose sterben, da der Tumor bereits zu weit fortgeschritten sei.
Die Wissenschaftler haben über mehrere Jahre hinweg das Blut von über 200 Rauchern untersucht. Etwa die Hälfte davon hatte Lungenkrebs, die anderen waren entweder völlig gesund oder litten an einer anderen Lungenerkrankung. Das Blut der Probanden haben die Forscher dann mit Biochips auf bestimmte Nukleinsäuren untersucht und dabei die typischen Muster gefunden. Derzeit ist eine analoge, aber viel größere Studie mit zehnmal so vielen Patienten geplant, um die Ergebnisse zu bestätigen. (tha/mmb)
Quelle: Clinical Cancer Research (abstract)
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