vor Gericht
Brutale Home-Invasion brachte Opfer in Lebensgefahr

Zwei Verdächtige standen aufgrund einer Home-Invasion in Untertullnerbach, welche im Februar stattfand, nun in St. Pölten vor Gericht. | Foto: Probst
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  • Zwei Verdächtige standen aufgrund einer Home-Invasion in Untertullnerbach, welche im Februar stattfand, nun in St. Pölten vor Gericht.
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Mehr als 20 Stunden musste eine 76-jährige Frau, mit Kabeln gefesselt und eingewickeltem Kopf, in einer Zwangshaltung ausharren, nachdem am Abend des 23. Februar dieses Jahres vermutlich drei Bulgaren in ihr Haus in Untertullnerbach eingedrungen waren, sie überwältigten und beraubten.

TULLNERBACH/ST. PÖLTEN. Zwei der Verdächtigen standen nun in St. Pölten vor Gericht, angeklagt wegen Raubes, Freiheitsentziehung, aber auch versuchten Mordes, zumal die Täter ihr Opfer für lange Zeit in einem Zustand zurückließen, den Gutachter Wolfgang Denk nicht nur als besonders quälend, sondern durchaus lebensgefährlich bewertete.
Während sich der dritte Bulgare noch auf der Flucht befindet, wiesen die beiden Angeklagten die Vorwürfe zurück. Der 35-jährige Erstangeklagte, der bereits 16 teils einschlägige Vorstrafen aufweist, gab zu, am 19. Februar mit den beiden Landsmännern aus Bulgarien ausgereist, sich mit ihnen am 22. Februar ein Hotelzimmer in Wien geteilt und zwei Tage später mit den anderen wieder nach Bulgarien eingereist zu sein. Aufgrund der behördlich bestätigten Reisebewegungen gab es dahingehend nichts zu leugnen. Zu seinen DNA-Spuren am Tatort meinte Verfahrenshelfer Andreas Gartner:

„Wie seine DNA an den Tatort gekommen ist, kann sich der Beschuldigte nicht erklären!“

Rechtsanwalt Andreas Gartner meint: „Wie seine DNA an den Tatort gekommen ist, kann sich der Beschuldigte nicht erklären." | Foto: Probst
  • Rechtsanwalt Andreas Gartner meint: „Wie seine DNA an den Tatort gekommen ist, kann sich der Beschuldigte nicht erklären."
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Zurück nach Deutschland

Der 40-jährige Zweitangeklagte, mit einer einschlägigen Vorstrafe etwas besser dran, behauptete, bereits am 21. Februar mit Frau und Kind von Wien nach Deutschland gefahren zu sein. Das Verteidigerduo Silviya Freyborn-Nikolova und Christian Haas betonte, dass es keine objektiven Beweise für die Täterschaft ihres Mandanten gebe. Als Zeugen traten dazu Ehefrau und Sohn in den Zeugenstand, die erklärten, dass sie den Mann am 21. Februar in Wien abgeholt und am selben Tag wieder zurück nach Mannheim gefahren seien.

Das Verteidigerduo Silviya Freyborn-Nikolova und Christian Haas betonte, dass es keine objektiven Beweise für die Täterschaft ihres Mandanten gebe. | Foto: Probst
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Gefesselt mit einem Telefonkabel

Das Opfer selbst sprach von der Wahrnehmung von zumindest zwei Tätern, die durch eine aufgebrochene Terrassentür im Obergeschoß eindrangen. Im Erdgeschoß überwältigten sie brutal die gesundheitlich eingeschränkte Frau, stießen beziehungsweise drückten sie zu Boden, fesselten sie mit einem Telefonkabel und umwickelten ihren Kopf mit Vorhängen.

„Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich hab nur `Luft, Luft` geschrien“

erinnerte sich die Frau. Eine Stunde lang durchsuchten die Täter die Räumlichkeiten, sperrten das Zimmer, in dem sich das Opfer befand, ab und flüchteten mit einer Beute im Gesamtwert von mehr als 45.000 Euro. Nahezu bewegungsunfähig, mit Abschürfungen, Prellungen und Zerrungen, nicht zuletzt mit der enormen Angst zu ersticken, wurde die 77-Jährige erst am nächsten Abend von einer Bekannten gefunden. Ärztlicherseits konnten auch Funktionsstörungen des Herzmuskels, sowie eine akute Belastungsreaktion festgestellt werden

„Sie haben sie zum Sterben zurückgelassen. Es war ihnen völlig egal“,

begründete der Staatsanwalt an die Geschworenen gewandt den Vorwurf des versuchten Mordes.

In ihren Einvernahmen hinterfragte der vorsitzende Richter Slawomir Wiaderek vor allem die Unterschiede und Widersprüche der Angeklagten im Zusammenhang mit ihren Reisebewegungen, die nur teilweise behördlich erfasst wurden. Der Prozess wurde schließlich auf November vertagt, die Angeklagten erhalten bis dahin ein Verhandlungsprotokoll in bulgarischer Sprache.

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Zwei Verdächtige standen aufgrund einer Home-Invasion in Untertullnerbach, welche im Februar stattfand, nun in St. Pölten vor Gericht. | Foto: Probst
Der vorsitzende Richter Slawomir Wiaderek. | Foto: Probst
Rechtsanwalt Andreas Gartner meint: „Wie seine DNA an den Tatort gekommen ist, kann sich der Beschuldigte nicht erklären." | Foto: Probst
Das Verteidigerduo Silviya Freyborn-Nikolova und Christian Haas betonte, dass es keine objektiven Beweise für die Täterschaft ihres Mandanten gebe. | Foto: Probst
Der Zweitangeklagte im St. Pöltner Gericht. | Foto: Probst
Gutachter Wolfgang Denk bewertete den zurückgelassenen Zustand des Opfers nicht nur als besonders quälend, sondern durchaus lebensgefährlich. | Foto: Probst

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