Der Wolf im Wienerwald
Lernen mit dem Wolf zu Leben
PRESSBAUM. Bis auf den letzten Platz besetzt, war die von der Stadtgemeinde Pressbaum im Gasthaus Lindenhof durchgeführte Infoveranstaltung "Der Wolf im Wienerwald". Als auch die Sessel ausgingen, setzten sich die interessierten Zuhörer ganz einfach auf den Boden. Von den Experten wurde berichtet, dass in den meisten Ländern welche Österreich umgeben, sehr hohe Wolfspopulationen nachweisbar sind.
Wölfe sind lernfähig
In Österreich spielt der Wolfsbestand mit geschätzten 30 Wölfen derzeit nicht wirklich eine Rolle. Man muss daher auf Erfahrungen und Forschungsergebnisse von Ländern mit großen Wolfspopulationen zurückgreifen. In all diesen Ländern hat man die Erfahrung gemacht, dass der Wolf dann zur Gefahr wird, wenn er von Menschen angefüttert wird. Wölfe sind sehr lernfähig und verlieren in solchen Fällen die Scheu vor dem Menschen. Sie bringen dann quasi den Menschen immer mit Futter in Verbindung. Da die Wölfe in Österreich paradiesische Zustände vorfinden, muss man davon ausgehen, dass die Bestände stark ansteigen werden. Vor allem für die Landwirtschaft und die Bauern bedeutet das Auftreten von Wölfen einen erhöhten Investitionsbedarf in notwendige Sicherungsmaßnahmen. Derzeit sind die Wölfe in Österreich durch die Fauna-Flora-Habitat Richtlinie der EU geschützt und in Österreich als jagdbares Wild ganzjährig geschont.
Wolf wird heimisch
Der Wolf wird auch in Österreich wieder heimisch. In Nachbargemeinden von Pressbaum ist es in den vergangenen Monaten zu Wolfssichtungen gekommen. Die Rückkehr des von der EU streng geschützten Tieres führt nicht nur zu Begeisterung, sondern auch zu Vorbehalten und Ängsten. Wie viele Wölfe gibt es in unseren Wäldern? Kann man weiterhin gefahrlos spazieren gehen? Wie verhält man sich bei einer Begegnung mit einem Wolf? Die Wolfsexperten Georg Rauer von der NÖ-Landesregierung sowie Daniel Heindl von der NÖ-Landwirtschaftskammer beleuchteten bei der Veranstaltung das Wolfsthema von verschiedenen Seiten und gaben auf unterschiedlichste Fragen Antworten.
Strenger Artenschutz
„Als Gemeinde müssen wir uns auch mit kontroversiellen Themen, wie etwa dem „Wolfsthema“, auseinandersetzen. Wir müssen uns trauen auch über Themen zu sprechen wo unterschiedliche Meinungen auf einander prallen. Fakt ist, dass der Wolf einem strengen Schutz unterliegt und die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten sind. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass wir die Betroffenen in der Landwirtschaft nicht mit dem Problem im Regen stehen lassen dürfen", so Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner.
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