Neuer Bahnfahrplan
Wie jedes Jahr gibt es mit Mitte Dezember einen neuen Bahnfahrplan. Wir haben uns angesehen, was dieser Neues bringt.
REGION PURKERSDORF (ae). So viel vorweg: in Summe bringt der neue Bahnfahrplan wieder Verbesserungen. So wurde der bereits bestehende Viertelstundentakt der S50 bis Unter-Purkersdorf zeitlich erweitert und auch der Halbstundentakt deutlich ausgedehnt: er gilt nunmehr bis 22.28 Uhr ab Wien-West und auch an Sonn- und Feiertagen bis Tullnerbach-Pressbaum sowie zur Hauptverkehrszeit bis Eichgraben-Altlengbach. Auch die Betriebszeiten im Früh- und Nachtverkehr wurden ausgeweitet – die Bezirksblätter berichteten.
Halbstundentakt im Westen
Trotzdem kam es bei einigen Pendlern zu Unstimmigkeiten. Zum einen wurde in Tullnerbach-Pressbaum der Ausfall des 7.22 Uhr Rex-Zuges bekrittelt. VOR-Sprecher Gregor Huemer: „Das war ein sogenannter Verstärkerzug, wichtig vor allem für die Stationen Rekawinkel und Dürrwien, die ja nur einen Zug in der Stunde im Morgenverkehr hatten – nunmehr gilt auch hier der Halbstundentakt. Und Tullnerbach-Pressbaum hat im neuen Fahrplan sowieso vier Verbindungen pro Stunde.“
Gestatten bitte?
Sauer stieß so manchem Pendler auch auf, dass im Frühverkehr ab Purkersdorf nun zwei Züge weniger fahren – was weniger ein zeitliches Problem ist (die Züge fuhren dicht hintereinander) als eines des beengten Raumangebots. Diesem Vorwurf kann Huemer nichts abgewinnen: „Laut uns zur Verfügung stehenden Daten, und wir evaluieren laufend, gibt es derzeit keinen einzigen Zug, der mehr Fahrgäste als Sitzplätze hat. Was das subjektive Gefühl überfüllter Züge betrifft, möchte ich persönlich an die zivilisatorische Errungenschaft der Höflichkeit erinnern: Bei gut besetztem Zug mit der eigenen Handtasche Sitzplätze zu belegen und damit Mitreisenden diese vorzuenthalten, ist eine leider weit verbreitete Unart in Österreichs Zügen.“
Warten auf den Umbau
Der dritte Kritikpunkt ist der Viertelstundentakt nur bis Unterpurkersdorf, wo es so gut wie keine Parkplätze gibt. Zwar hofft man seitens der Gemeinde, dass beim geplanten Umbau des Geländes durch die ÖBB auch Park & Ride Plätze geschaffen werden, doch das steht noch in den Sternen. Derzeit die nächste Möglichkeit für Züge umzudrehen – die Voraussetzung für einen Viertelstundentakt – ist in Rekawinkel, doch hier winkt die VOR ab: (noch) zu wenig Bedarf. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: mit dem Umbau des Bahnhofs Tullnerbach-Pressbaum, der 2024 abgeschlossen werden soll, werden die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen – dann, so verspricht Huemer, steht einem Viertelstundentakt bis hierher nichts mehr im Wege.
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