Einblicke in die Bienenzucht
Summ, summ, summ, Bienchen ...

Imkermeister Benno Karner zeigt seine Honigschleuder. (c) Raidl
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Seit Jahren unterliegt die Bienenzucht einem Trend, wie wichtig und umfangreich die Arbeit mit und für die Bienen ist, darüber hat Imkermeister Benno Karner aus Gablitz den Bezirksblättern erzählt.

GABLITZ. "Begonnen habe ich 2009 mit vier Bienenvölkern, mittlerweile bin ich selbstständig als Imkermeister tätig und habe 80 Völker", erklärt Benno Karner, Imkermeister aus Gablitz. Als er 2009 begonnen hat, sich mit den Bienen und ihrem Lebenszyklus zu beschäftigen, wurde er vielerorts noch als "Freak" bezeichnet - mittlerweile ist er in Gablitz und Umgebung eine Institution. Benno Karner wurde vom "Freak" zum "Bienenstar" und ist DER Kontakt in Sachen Bienen und deren Lebensweise und in Folge auch in der Herstellung der verschiedenen Produkte, die diese wertvollen Insekten liefern. 

Bienenhype reißt nicht ab

Politischen Diskussionen vor einigen Jahren geschuldet oder eher gedankt, wurde die Biene zum Superstar und wird seither - glücklicherweise - in vielen Belangen geschützt. der Trend, sich ein eigenes Bienenvolk anzuschaffen reißt nicht ab. Wohlgemerkt - zum Leidwesen der Profis. "Grundsätzlich freuen wir uns, dass sich die Menschen für die Biene, deren Leben und ihre Produkte interessieren, ABER: Bienen zu züchten, mit ihnen zu arbeiten, benötigt nicht ohne Grund eine umfangreiche theoretische und praktische Ausbildung. Es ist sowohl für die Bienenvölker, als auch für die Imker wichtig, sich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. Das Basiswissen MUSS gelernt und vorhanden sein", erklärt der Imkermeister weiter. Aus diesem Grund veranstaltet Benno Karner Bienentouren und ermöglicht interessierten Menschen, insbesondere Familien im Rahmen des "Offenen Bienenstocks" detaillierte Einblicke in die Arbeit mit Bienen und vor allem auch in das Leben der Bienen. "So können die Leute sehen und verstehen, wie zeitintensiv und umfassend die Arbeit eines Imkers ist", erzählt der Imker weiter.

Einfache, sinnvolle Unterstützung

"Viele Menschen wollen - indem sie sich selbst ein Volk oder mehrere Völker zulegen - Gutes tun, um die Bienen zu schützen und den Fortbestand zu sichern. Der Gedanke ist großartig, aber wie gesagt, nicht ohne Ausbildung und Basiskenntnisse. Eine viel bessere Unterstützung für die Bienen wäre, wenn jeder, der die Möglichkeit hat, 1m2 Wiese im Garten nicht mäht", gibt er einen wichtigen, einfachen Tipp, der für jeden umsetzbar und möglich ist. Eine weitere Möglichkeit, die der Imker aus dem Wienerwald bietet, ist die betreute Bienenvermietung. "Die Idee dahinter ist, angehenden Imkern oder Leuten, die es noch werden wollen, die Möglichkeit zu geben, unter Anleitung eines Profis, mit Bienen zu arbeiten und den Lebenszyklus der Biene kennenzulernen und in das Imker sein hineinzuschnuppern", so Benno weiter. Die Arbeit mit Bienen ist eine Arbeit mit der Natur, die nicht steuerbar ist. Sie unterliegt großen Schwankungen und als Imker ist es ausschlaggebend, sich intensiv damit zu beschäftigen. "Im Verhalten der Bienen merke ich wie das Wetter wird, Ausgeglichenheit ist das Zauberwort, dieser kann ich aber nur im Einklang mit der Natur erreicht werden. Ist die Balance nicht vorhanden, sterben die Bienen", resümiert der Imkermeister. "Bienen sind ein sehr diszipliniertes Volk, sie führen ihr Leben nach einem exakten Zyklus und diesen müssen wir respektieren. Die Strategie der Biene ist es zu schwärmen und zu arbeiten. In der Nacht wird dann gefüttert, verdichtet und gerastet. Die Biene ist 24 Stunden aktiv und führt ein sehr starkes Leben. Das ausgeklügeltes System im Bienenstock ist faszinierend", erklärt der Bienen-Profi die Lebensweise der Bienen. Leider sind auch Bienen vermehrt von Krankheiten betroffen, dies ist unter anderen darauf zurück zu führen, wenn das erforderliche Wissen über die Bienenzucht nicht vorhanden ist. Die Varroamilbe zum Beispiel, ist eine Milbe die als Parasit an Honigbienen lebt. Die Milbe entwickelt und vermehrt sich in der Brut im Bienenstock. Der Befall von Bienenvölkern durch die Milbenart wird als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit bezeichnet. "Erkennt man den Befall dieser Milbe, muss man sofort tätig werden. In Österreich ist sie auch anzeigepflichtig", berichtet Benno Karner über die Bienenseuche. 

Regionalität & Nachhaltigkeit

"In Bezug auf das Thema Regionalität, hat Corona auch etwas Positives bewirkt. Die Leute kaufen wieder regionaler und wollen wissen, wo die Produkte herkommen und wie sie hergestellt werden", so der Imker. Bienenprodukte sind ein Rundum-Paket im Kreislauf der Natur, welches vollkommen nachhaltig ist. Das Wachs wird für Cremen verwendet, Propolis wird ganz vielfältig eingesetzt und ist besonders im Gesundheitsbereich ein wichtiger Wirkstoff. Das Hauptprodukt, der Honig, ist mittlerweile in den unterschiedlichsten Varianten erhältlich und erfreut sich großer Beliebtheit. Und mit dem Kauf von Honig aus der eigenen Heimat, kauft man nicht nur das Produkt, sondern auch die Bestäubungsleistung und dies ist wiederum für den langfristigen Fortbestand der Bienen ausschlaggebend.

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