Ochs und Esel - Legenden und Symbole zur Geburt Jesu

Die beiden dürfen an Weihnachten nicht fehlen: keine Krippe ohne Ochs und Esel. So einfach ist die Erklärung für Ochs und Esel nicht. Denn die Bibel weiß von den gemütlichen Gesellen nichts. Und doch ziert ihr Abbild schon frühchristliche Sarkophage, während – wer hätte es gedacht – Maria und Josef dort noch fehlen!

Tatsächlich finden sich die beiden tierischen Zeugen der Menschwerdung Gottes in jenen Legenden, die zwar nicht ins Neue Testament aufgenommen wurden, sich im Volk aber großer Beliebtheit erfreuten. In der abendländischen Tradition sind Ochs und Esel, insbesondere wenn sie sprechen können, Tiere der Weissagung.

Noch andere Details lassen aufhorchen. So wird die Mutterschaft von Maria stark betont, während Josef als Vater eine untergeordnete Rolle spielt. Und war es nicht die "Base Elisabeth", die als erste das Schicksal von Jesus erkannte, in dem sie der schwangeren Maria zurief "Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade..." Das hat nichts mehr mit dem patriarchalen Judentum zu tun, sondern stellt Jesus von Anfang an in eine mutterrechtliche Tradition. Später einmal wird sich Jesus bevorzugt in Stammesgebieten wie Kanaan oder Galiläa aufhalten, von denen überliefert ist, dass es starke matriarchale Strömungen im Untergrund gab. Er erteilt dem rächenden "Auge um Auge" des alten Testamentes eine Absage und fordert, dass man nach dem ersten Schlag auf die Backe noch seine andere Backe hinhält. Hier geht es also nicht um das männlich-kriegerische Recht des Stärkeren, sondern um das weiblich-passive Gebot des Liebens und Fühlens, das von einer Mutter mit Kind ausgeht. So wird auch in heutiger Zeit die Welt nicht durch Kriege gerettet werden, sondern durch die Rückbesinnung auf mütterliche Werte.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.