AK informiert über die aktuelle Situation im Bezirk Reutte

v.l.: AK Präsident Erwin Zangerl, Leiterin der AK Reutte Dr. Birgit Fasser, Mitarbeiterin der AK, Kammerrat Günter Blaas und Kammerrat Sieghard Wachter.
  • v.l.: AK Präsident Erwin Zangerl, Leiterin der AK Reutte Dr. Birgit Fasser, Mitarbeiterin der AK, Kammerrat Günter Blaas und Kammerrat Sieghard Wachter.
  • hochgeladen von Evelyn Hartman

REUTTE (eha). Vor kurzem fand im Hotel Goldener Hirschen in Reutte ein Gespräch mit der Leiterin der AK-Bezirkskammer Reutte Dr. Birgit Fasser, dem Kammerrat Günter Blaas und AK-Präsident Erwin Zangerl über die aktuelle Situation im Bezirk Reutte statt.
Die Bezirkskammer Reutte ist eine wichtige Anlaufstelle für Ratsuchende vor allem zu den Themen Arbeitsrecht, Konsumentenrecht und Sozialrecht. Auch die Zahl der Jugendlichen, die sich über das Lehrlingsrecht informieren, steigt pro Jahr stetig.
Insgesamt wurden in der Bezirkskammer Reutte 4522 persönliche und 4546 telefonische Beratungen in Anspruch genommen. Für die Mitglieder konnten Forderungen in Höhe von ca. 300.000,- Euro geltend gemacht werden.
Auch die vielen Veranstaltungen, wie der "Tag der offenen Tür" oder die kostenlosen Infoabende zu Themen wie "14 Jahre - was nun", wurden von der Bevölkerung sehr gut angenommen und zahlreich besucht.
Die Erweiterung der Bezirkskammer Reutte ist bereits in vollem Gange. Die Büroräumlichkeiten (auch der dort ansässigen ÖGB) werden modernisiert und der Zugang zum Gebäude wird barrierefrei. Insgesamt werden für den Bau 2,5 Millionen Euro investiert.
Ein Problem sieht AK Präsident Erwin Zangerl in der Arbeitsmarktsituation im Bezirk Reutte. Die Zahl der arbeitslosen Personen ab 50 Jahren stieg in den vergangenen vier Jahren auf 48% an. Auch beim Einkommen klaffen die Unterschiede zwischen Ost- und Westösterreich weit auseinander. Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen in Reutte lag 2013 bei ca. 19.000 Euro, das sind 9 % weniger als im österreichischen Durchschnitt. Bei den Fraueneinkommen liegt Reutte an vorletzter Stelle der zehn einkommenschwächsten Bezirke Tirols. Das liegt vor allem daran, dass die Frauen in saisonsabhängigen Unternehmen, und dazu oft nur halbtags, arbeiten.
Die AK fordert daher die Standortagenturen auf, dafür Sorge zu tragen, dass sich in Tirol Betriebe ansiedeln, die ganzjährige und ganztägige Arbeitsplätze schaffen.
Eine weitere "Ungunstlage" für Tirols Arbeitnehmerfamilien stellt das teure Wohnen dar, das man sich trotz Arbeit und/oder Beihilfen kaum noch leisten kann. Besonders markant ist der Rückgang beim Bau von Eigentumswohnungen, mit der Folge, dass die Preise für Wohneigentum weiter anziehen. Die Politik schafft sich bewusst ein Volk von Mietern, das kaum noch über Vermögenswerte verfügt", skizziert Zangerl die bedenkliche Entwicklung. Seit Jahren fordert die AK, dem Wunsch der Menschen nach leistbarem Eigentum nachzukommen – vergeblich.

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