MeinBezirk vor Ort - Steeg
Anna Dengel: Ordensgründerin aus dem Lechtal
- Eine Statue neben dem Gemeindeamt erinnert an Anna Dengel.
- Foto: Reichel
- hochgeladen von Günther Reichel
Anna Dengel gehört zu den großen Persönlichkeiten des Lechtals. Die Ordensgründerin wurde in Steeg geboren. Hier freut man sich auf den Besuch missionsärztlicher Schwestern im Mai.
STEEG. Die gebürtige Lechtalerin machte sich zeitlebens große Verdienste im sozialen Bereich. Am 16. März 1892 kam sie als ältestes von neun Kindern in Steeg zur Welt. Nach dem frühen Tod der Mutter besuchte sie eine Pensionatsschule in Hall. Es war eine für sie prägende Zeit und so stand sie zeitlebens der Kirche sehr nahe.
Orden vor 100 Jahren gegründet
Es folgten Stationen im Ausland und eine Ausbildung zur Ärztin. Vor genau 100 Jahren, also 1925, gründete sie die Ordensgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern. "Mutter Anna Dengel" kümmerte sich in fernen Ländern um die Ärmsten der Armen. Die ausgebildete Ärztin setzte sich für den Bau von Spitälern und Geburtsstationen ein und bildete Hebammen aus.
Späte Anerkennung durch die Kirche
Die Kirche sah diese Aktivitäten zunächst gar nicht gerne, da es Ordensfrauen damals untersagt war, ärztlich tätig zu werden. Anna Dengel setzte sich aber durch, 1936 wurde das Verbot aufgehoben und ihr Orden anerkannt. Inzwischen ist der Orden der Missionsärztlichen Schwestern (MMS) in Asien, Afrika und Lateinamerika vertreten. Der Einsatz gilt bis heute Frauen und Kindern in armen Ländern, ebenso Menschen am Rande der Gesellschaft. 1980 verstarb Anna Dengel in Rom.
Ehrungen für Anna Dengel
In ihrer Heimat wurde das Handeln der Lechtalerin mehrfach gewürdigt: Anna Dengel wurde in ihrer Heimatgemeinde Steeg geehrt, der Gemeindesaal nach ihr benannt und eine Statue neben dem Gemeindeamt aufgestellt. Außerdem erhielt sie den Ehrenring des Landes Tirol und das "Große goldene Ehrenzeichen" der Republik Österreich. Heute gibt es Bücher über sie, Ausstellungen erzählen von ihrem Leben und Wirken, die Geierwally-Freilichtbühne widmete ihr ein Stück und Ehrenpreise sind nach ihr benannt.
Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums
Heuer wird das 100. Bestandsjahr ihres Ordens gefeiert. Als offizieller Gründungstag gilt der 30. September 1925. Im Gedenken an die Ordensgründerin und ihr Lebenswerk wurde von den Missonsärztlichen Schwestern bereits mit Beginn des 99. Arbeitsjahres, am 30. September 2024, ein Gedenkjahr eingeläutet.
Zu den Aktivitäten gehört ein Besuch in Steeg. Am 10. Mai 2025 wird eine Abordnung des Ordens in Steeg erwartet. Auf dem Programm stehen eine gemeinsame Messe, eine Feier im Anna-Dengel-Saal, der Besuch des Geburtshauses von Anna Dengel und einiges mehr.
Stolz auf diese Gemeindebürgerin
Bürgermeister Günther Walch ist stolz auf die berühmte Gemeindebürgerin. Er weiß allerdings auch zu erzählen, dass ihre Leistungen anfänglich im Tal nicht wirklich wahrgenommen wurden. Erst später bekam Anna Dengel auch in ihrer Geburtsregion jene Anerkennung, die sie sich verdient hat. "Wir sind stolz, dass Anna Dengel eine Steegerin ist", versichert Walch und freut sich auf den Besuch der Ordensschwestern im Mai.
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