Kein Winter wie damals
Das Wetter im Außerfern: Kaum Schnee und viel zu warm

Ein Bild vom 3. Jänner: Langlaufen ging nicht, als Alternative wurde da schon einmal das Bike herausgeholt.
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Als "Schneeloch" ist der Bezirk Reutte bekannt. Und als eine "Ecke", in der es mitunter besonders kalt ist. Aber heuer ist alles anders.

AUSSERFERN. Die Stimmung ist im Großen und Ganzen dennoch gut - sowohl bei den Gästen, als auch bei den Touristikern. Letztere zeigen sich selbst ein wenig überrascht, wie gut die Buchungslage zuletzt war, "fast wie vor Corona", wird versichert.

Die Lage im Tannheimer Tal

Nur ein schmales Schneeband im Tal: Den Spaß auf den "Brettln" ließen sich dennoch viele nicht nehmen, wie hier am Ressebichllift in Tannheim.
  • Nur ein schmales Schneeband im Tal: Den Spaß auf den "Brettln" ließen sich dennoch viele nicht nehmen, wie hier am Ressebichllift in Tannheim.
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Im Tannheimer Tal ist man nicht unzufrieden: "Für diese Witterung war die Buchungslage über die Feiertage gut", zieht Michael Keller Zwischenbilanz. Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Tannheimer Tal weiß aber genau, die Situation könnte sich jetzt nach "Hl. 3-König" ändern. "Wenn man in den Winterurlaub fährt, will man natürlich Schnee haben. Hoffentlich kommt er bald und ausreichend", blickt Keller den kommenden Tagen und Wochen mit Spannung entgegen.
Das Tannheimer Tal ist eigentlich eine Hochburg der Langläufer. Aber auch im Hochtal gab es dafür zuletzt kein Angebot. Sogar der Skitrail, der sich nach langer COV-Pause heuer wieder auf dem Terminkalender findet, wackelt. In diesen Tagen wird die Entscheidung fallen, ob man am Termin (29. Jänner 2023) festhält, die Großveranstaltung nach hinten verschiebt, oder vielleicht ganz ausfallen lässt. "Diese Entscheidung steht an. Viel hängt damit zusammen, das braucht alles seine Vorlaufzeit", erklärt Michael Keller, der auch beim Skitrail als Cheforganisator an vorderster Front dabei ist.
Das Ballonfestival hat man aber fix eingeplant (8. bis 28. Jänner), inklusive der Abendveranstaltungen mit dem Ballonglühen.

Die Lage im Lechtal

Winter 2022/23: Der Blick vom schneearmen Warth (1495m) hinüber auf die nahezu schneefreien Steeger Siedlungen Gehren und Lechleiten.
  • Winter 2022/23: Der Blick vom schneearmen Warth (1495m) hinüber auf die nahezu schneefreien Steeger Siedlungen Gehren und Lechleiten.
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Schauplatzwechsel ins Lechtal. Auch hier fand man über die Feiertage Schnee nur oben auf den Bergen. Im Tal war es weitgehend aper, sieht man von kleinen Schneeflächen in den Schattenlagen ab. Trotzdem sind die Gäste da. "Es ist eigentlich viel los im Tal", staunt da auch der Geschäftsführer von Lechtal Tourismus, Michael Kohler. Er bestätigt aber die Einschätzung seines Kollegen aus dem Tannheimer Tal: "Jetzt muss der Schnee kommen, sonst bleiben viele Buchungen im Jänner aus."
Der Jännergast reist im Gegensatz zum Urlauber über Weihnachten bzw. Silvester eher spontan an. Wer nach 3-König urlaubt, sucht zumeist die sportliche Betätigung. Skifahren und Langlaufen stehen da ganz oben auf der Liste.
Weil heute jeder tagesaktuell das Wetter im Internet beobachten und abseits der Hauptsaison auch bei den Zimmerbuchungen sehr kurzfristig agieren kann, ist die Schnee- und Wetterlage der nächsten Tage enorm wichtig.
Ende Jänner sollen die Skitourentage im Lechtal aber planmäßig stattfinden. "Der Schnee kommt schon", zeigt sich Kohler optimistisch.

Die Lage im Raum Reutte

In Reutte ist derzeit Lumagica "der Renner". Täglich kommen rund 1000 Besucher. | Foto: Reichel
  • In Reutte ist derzeit Lumagica "der Renner". Täglich kommen rund 1000 Besucher.
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Zufrieden zeigt sich Ronald Petrini: "Die Stimmung ist positiv!", versichert der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Reutte. Er weiß von einer Maximalauslastung in der Alpentherme Ehrenberg zu berichten, davon, dass täglich rund 1000 Eintritte auf Lumagica gezählt werden und von Urlaubern, die nachfragen, wo man denn jetzt Fahrräder ausleihen kann. "Die Alternativprogramme zum Skifahren und Langlaufen sind sehr gefragt. Wir haben da ein gutes Angebot und das wird stark genützt."
Über die Feiertage sei es schwer gewesen, freie Betten zu bekommen. Jetzt ändert sich die Situation. Petrini: "Das 'Jännerloch' kennen wir auch aus anderen Jahren. Das gibt es auch bei allerbesten Schneebedingungen. Damit müssen wir leben."
Wenn dann allerdings die nächsten Ferienwochen am Terminkalender stehen, sollte der Schnee liegen, hofft Ronald Petrini und zeigt sich diesbezüglich auch zuversichtlich: "Ab Ende Jänner sind wir erfahrungsgemäß sehr schneesicher."

Die Lage in der Zugspitz Arena

Im Moos wurde eine Loipe mit künstlichem Schnee für den heimischen Langlauf-Nachwuchs bereit gestellt. | Foto: TZA
  • Im Moos wurde eine Loipe mit künstlichem Schnee für den heimischen Langlauf-Nachwuchs bereit gestellt.
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Auch in der Tiroler Zugspitz Arena fällt einer erste Bilanz ganz ähnlich aus. "Wir sind sehr zufrieden. Über Weihnachten und Silvester waren wir sehr gut gebucht", sagt Petra Fraune. Die Geschäftsführerin des TVB weiß zu berichten, dass das Pistenangebot trotz der warmen Temperaturen sehr gut war.
Andere wussten die offenen Wege zu schätzen: "Zuletzt sah man schon etliche Radlfahrer bei uns", erzählt Fraune, die von ganz besonderen Verhältnissen berichtet: "Irgendwie erlebt man gerade die Freizeitzeitmöglichkeiten, die sich sonst über 360 Tage verteilen, komprimiert auf zwei Wochen."
Froh ist man in der Region, dass man das Hallenbad aufsperren konnte. Davon profitieren Einheimische und Feriengäste gleichermaßen.
Apropos Einheimische: Hier zeigte die Zugspitz Arena ein offenes Ohr für den heimischen Langlaufnachwuchs. Nach einer entsprechenden Anfrage des Sportvereins Lechaschau bereitete man die Loipe im Moos für ein Rennen im Rahmen des Ehrenbergcups vor. Den dafür benötigten Schnee hatte man schon Wochen vorher künstlich hergestellt, jetzt wurde er aufgebracht, angewalzt und die Spuren wurden gezogen.

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