Krankenhaus Reutte
Diese Maßnahmen sieht der Masterplan vor

Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler (Mitte) bei einer kurzen Absprache mit Obm. Hanspeter Wagner (li) und dem vertreter des Totalunternehmers VAMED (re). | Foto: Reichel
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  • Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler (Mitte) bei einer kurzen Absprache mit Obm. Hanspeter Wagner (li) und dem vertreter des Totalunternehmers VAMED (re).
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Über 30 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in die Modernisierung des Bezirkskrankenhauses Reutte investiert. Warum diese Maßnahmen notwendig sind, erklärt Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler.

EHENBICHL. Zweck und Notwendigkeit des Vorhabens zur Generalsanierung des Bezrikskrankenhauses sind in einem Masterplan zur Entwicklung der Kernbereiche des BKH-Reutte festgehalten.
Es sind viele Faktoren, weshalb dieses Projekt notwendig ist. Welche das sind, das erklärte Verwaltungsdirektor Ziegler so:

Das Krankenhaus wider "fit" machen

  • Ziel des Vorhabens ist durch Investitionen im überwiegend stationären Bereich sowohl den 25 Jahre alten baulichen Bestand zu sanieren aber auch gleichzeitig durch strukturelle Umorganisation den Betrieb des BKH-Reutte fit für die gegenwertigen und zukünftigen Veränderungen zu machen.

Projekt läuft seit 2016

  • An der Struktur und dem Konzept zur Umsetzung des Masterplans wird am BKH-Reutte seit 2016 zusammen mit der Firma Solve (Organisationsentwicklung) gearbeitet.
  • Neben der baulichen Sanierung und Adaptierung steht vor allem die Intension des Masterplans im Vordergrund, den Standortnachteil des BKH-Reutte mit breitem Fächerspektrum aber kleinen Einheiten weitestgehend auszugleichen.

Abläufe werden verändert

  • Dies geschieht, indem die konventionellen Fächerstruktur (Innere Medizin, allgemeine Chirurgie, Traumatologie) im stationären Bereich baulich aufgegeben wird, und durch die Organisationseinheit „überwiegend konservative Station“ bzw. „überwiegend operative Station“ ersetzt, ein tages- und wochenklinischer Bereich geschaffen, Geburts- und Kinderabteilung zusammengelegt, der AG/R-Bereich ausgebaut und ein eigener Sonderklassenbereich geschafft.
  • Eine engere Verzahnung erfährt auch der Aufwach- und Intensivbereich.
  • Die neue Organisationsstruktur richtet sich demnach mehr nach der Pflegeintensität und richtet sich konsequent auf den österreichischen bzw. regionalen Strukturplan Gesundheit 2025 aus.

Verzahnung der tagesklinischen Struktur

  • Die medizinisch-technische Entwicklung steigert den Anteil an tagesklinisch zu erbringenden Leistungen, auch die Anforderungen der PatientInnen und das Vergütungssystem weisen den Weg hin zu ambulanten Leistungen.
  • Die Generalsanierung mit der Indikation von operativen tagesklinischen Leistungen (Augen, HNO, Chirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie) mit ambulanten Betreuungsplätzen (insb. für chemotherapeutische Anwendungen) und Nachsorgeplätzen nach Endoskopie und interventionellen Verfahren schafft Synergien in der Raumnutzung und im Personaleinsatz.

Kostenvorteile durch Wochenklink

  • Die Konzentration des Leistungsgeschehens auf die Wochentage, die kurzen und prognostizierbaren Verweildauern und die Verläufe der Tagesbelegung mit ihren Spitzen von Montag bis Donnerstag ermöglichten Teil der Station als Wochenklinik von Montag bis Freitag zu führen.
  • Der Entfall von Personalbesetzung am Wochenende für diese Station ermöglicht den alternativen Einsatz der Mitarbeiter auf den anderen Stationen.
  • Durch die räumliche Nähe zur Tagesklinik ergeben sich zusätzliche Synergien in der Logistik und bei Belegungsschwankungen können Kapazitätsausgleiche gefahren werden.

Hohe Versorgungsqualität gewährleistet

  • Die Geburten- und Kinderabteilung sichert die Leistungen für die Region langfristig ab. Die exponierte Lage des BKH-Reutte erschwert durch die niedrigen Fallzahlen eine wirtschaftliche Führung einer geburtshilflichen Abteilung und einer Kinderabteilung. Aus Sicht der Versorgungsqualität und Erreichbarkeit sind jedoch beide Bereiche von hoher Bedeutung für die Bevölkerung.
  • Die Zusammenführung der Geburtshilfe mit der Kinderstation ermöglicht die Nutzung von Synergien im Ressourceneinsatz und schafft somit die Voraussetzung für eine Absicherung dieser spezifischen Leistungserstellung für die Bevölkerung im Einzugsbereich.

Interdisziplinäre Sonderklasse schafft Vorteile

  • Die Zusammenführung der stationären Unterbringung für zusatzversicherte Patienten und Selbstzahler entspricht der Entwicklung in der Betriebsorganisation von Krankenhäusern in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Mit Attraktivierung der Sonderklasse kann diese Patientengruppe somit verstärkt angesprochen und rekrutiert werden. Das schafft Vorteile in der Erlösstruktur des Hauses.

Personaleinsatz wird erleichtert

  • Das Generalsanierungskonzept sieht zwei einheitlich aufgebaute und interdisziplinär genutzte allgemeine Stationen vor. Das erleichtert den Personaleinsatz bei erforderlichem Austausch, z.B. bei Springerdienste oder wechselnde Personalzuordnung bei Bedarf.
  • Die Standardanhebung (insbesondere der Einbau einer zweiten Sanitärzelle im 3-Bett-Zimmer) sind notwendig im Hinblick auf die sich weiterentwickelnden Standards im Krankenhausbau.

Neustrukturierung ist unabdingbar

Aus unserer Sicht ist die Neustrukturierung für das langfristige Überleben des BKH-Reutte in seinem derzeitigen Leistungsspektrum unabdingbar, entspricht dem RSG und ÖSG 2025, sichert die gesundheitliche Versorgung unserer 33.ooo Einwohner im Außerfern und steigert die Arbeitsplatzattraktivität der Mitarbeiter und sichert diese zugleich",

fasst Dir. Helmut Ziegler die Maßnahmen abschließend zusammen.

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Krankenhaus Reutte wird umfassend erweitert
Verwaltungsdirektor Helmut Ziegler (Mitte) bei einer kurzen Absprache mit Obm. Hanspeter Wagner (li) und dem vertreter des Totalunternehmers VAMED (re). | Foto: Reichel
In nächster Zeit stehen viele Veränderungen rund um das Bezirkskrankenhaus Reutte an. | Foto: Reichel
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