Ein Schule feierte Geburtstag

EUTTE (rei). Aus der „HSU“ ist die „NMS Untermarkt“ geworden. Aber egal welche Bezeichnung, diese Schule war stets am „Puls der Zeit“ und so meinte Direktor Gerfried Breuss berechtigt: „Unsere Schule schaut nicht aus wie 60 Jahre!“ Als die Hauptschule Reutte Untermarkt ihre Pforten 1953 aufsperrte, war die Welt ganz anders, als heute kennen. Breuss gab einen Überblick, der wohl speziell bei den anwesenden Schülern für einiges Staunen sorgte: 1953 hielt Strom langsam Einzug in die Haushalte. Ein Bad bzw. eine Toilette in der Wohnung waren „Luxus“. Nur 1/5 aller Haushalte hatte einen Warmwasserspeicher. Und schulisch gesehen war es sehr eng. „Es herrschte eine eklatante Raumnot!“, wusste Breuss zu berichten. 372 Schüler, die die Volksschulzeit hinter sich gebracht hatten, galt es zu unterrichten. Das passierte in acht Räumen in der Volksschule Reutte, welche sich elf Klassen teilten. Das war nur durch Wechsel- und Kurzunterricht möglich.

Ereignisreiche Geschichte

Es muss was passieren, das war allen klar, also wurde der Bau einer Hauptschule beschlossen. Diese wurde 1953 in Betrieb genommen. In der Folge entwickelte sich die Hauptschule Reutte Untermarkt kontinuierlich. 1955/56 wurde der Maschinschreibunterricht eingeführt. 1964 unterteilte man die Klassen in den ersten und zweiten Klassenzug. 1968/69 wurden Mädchen und Burschen getrennt unterrichtet. Erst 1973 - damals eröffnete die Hauptschule Am Königsweg - gab es wieder den gemeinsamen Unterricht. Direktor Gerfried Breuss kam 1981 an die HSU. Ein Meilenstein, mit Auswirkungen auf ganz Österreich, war die Einführung eines integrativen Schulversuchs im Jahr 1989. Damit übernahm die HSU einen Vorreiterrolle.
Inzwischen ist aus der Hauptschule eine „Neue Mittelschule“ geworden, welche die Informatik als Schwerpunkt anbietet. 200 Schüler besuchen die Schule. Sie werden von ca. 30 Lehrern unterrichtet.
Ein großes Lob für die NMS Untermarkt kam von Bgm. Luis Oberer. „Ihr strotzt vor Vitalität und Schaffenskraft, die man von einem 60er nicht erwarten kann“, meinte der Gemeindechef. Oberer nützte die Gelegenheit, und sprach sich für die Einführung der Gesamtschule aus.