Wärmeversorgung
EW Reutte denken über Fernwärmenetz im Talkessel nach

Vorstand DI (FH) Sebastian Freier stellt das Thema Wärmeversorgung im Raum Reutte vor. | Foto: EWR
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"Energiewende" - dieses Schlagwort ist derzeit in aller Munde. Bei den Elektrizitätswerken Reutte macht man sich Gedanken, wie eine "nachhaltige Wärmeversorgung" im Talkessel von Reutte aussehen könnte.

REUTTE. Die Ziele sind ambitioniert: bis 2050 soll die Energiewende gelingen, so will es die Regierung. Damit das gelingt, gilt es an vielen "Stellhebeln" zu drehen. 

Ziel: Zentrale Wärmeversorgung

Die Elektrizitätswerke Reutte wollten es genau wissen und gaben eine Studie in Auftrag, welche den Aufbau einer zentralen Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien für den Talkessel Reutte zum Inhalt hat. 

Der Wärmebedarf ist groß

Grundlage für alle weiteren Überlegungen war die Erhebung des Wärmebedarfs. Der ist enorm. Das von den EWR beauftragte Beratungsunternehmen PwC kam auf einen Wert von rund 145 GWh pro Jahr im Talkessel von Reutte. 
Dieser Wärmebedarf wird derzeit großteils durch fossile Brennstoffe (Öl und Gas), sowie in Teilen bereits durch Strom und Biomasse (Brennholz, Pellets) gedeckt. Die Verbrennung der fossilen Brennstoffe führt zu CO2 Emissionen von ca. 30.000 Tonnen pro Jahr, und diese gilt es spätestens bis 2050 zu vermeiden, erklärt der technische Vorstand der EWR, Sebastian Freier.

Neue Energiequellen

Ein ambitioniertes Unterfangen, das aber gelingen kann. Laut der Studie von PwC  könnte ein Fernwärmenetz, in Verbindung mit einem klimaneutralen Biomasse-Heizwerk (regionale Biomasse/Holz), den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren und so maßgeblich zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.
Das alleine könnte aber zu wenig sein, daher werden auch Kombinationen mit anderen Energiequellen, wie Umweltwärme (Abwärme, Oberflächen- und Grundwasser usw.) angedacht.

Im Tannheimer Tal gibt es zwei Fernwärmeanlagen, im Bild jene von Tannheim. | Foto: EWR
  • Im Tannheimer Tal gibt es zwei Fernwärmeanlagen, im Bild jene von Tannheim.
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Know how ist vorhanden

Seitens des heimischen Energieversorgers, der zu 100 Prozent im Besitz der Marktgemeinde Reutte steht, verweist man beim Thema Fernwärme auf bestehendes Know how: In Kooperation mit der Bioenergie betreiben die EWR im Tannheimer Tal über eine Tochterfirma zwei Heizkraftwerke (Grän und Tannheim).
Die Erfahrungen aus dem Hochtal sind eine gute Basis für mögliche Schritte im Raum Reutte. Die PwC-Studie untersuchte einen sinnvollen Verlauf des Wärmenetzes im Talkessel von Reutte. Die Alpentherme, das Schulzentrum und die Gewerbegebiete im Zentrum und in der Großfeldstraße könnten Abnehmer werden. Allein in diesen Abschnitten besteht ein jährlicher Wärmebedarf von bis zu 19,5 GWh.  Weitere Abnehmer sind denkbar, etwa das Veranstaltungszentrum in Breitenwang.

Interesse ist vorhanden

Kürzlich wurde die Studie Interessensgruppen und GemeindevertreterInnen aus Reutte und Breitenwang vorgestellt. Die Idee eines "grünen Heizkraftwerks" stieß dabei auf Interesse. Konkrete Planungsschritte werden bereits 2024 gesetzt, heißt es von den Elektrizitätswerken Reutte. Abhängig vom Genehmigungsprozess und der Zustimmung der dann neuen Wärmekunden könnte die Umsetzung bereits ab 2025 konkreter werden.

„Wir müssen uns in der Region Reutte mit dem Thema nachhaltige Wärmeversorgung beschäftigen und wir sind der Überzeugung, dass ein Fernwärmenetz hier ein wichtiger Baustein sein kann. In der Region gibt es einige Großabnehmer, die einen wirtschaftlichen Betrieb möglich machen. Wichtig ist, dass wir jetzt Partner finden, die dahinterstehen und mit uns an der Realisierung arbeiten. Das wird natürlich einige Zeit dauern, aber es ist wichtig, dass ein erster Schritt gesetzt wird und das haben wir jetzt getan. Wichtig ist mir aber in dem Zusammenhang auch: unsere bestehenden Gaskunden müssen sich in den nächsten Jahren keine Sorgen zur Versorgungssicherheit mit Gas machen, diese ist bis auf weiteres durch EWR grundsätzlich gesichert!“

so der technische Vorstand der EWR,  Sebastian Freier.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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