Freude über vielen Schnee überwiegt

Kaisers präsentiert sich tief verschneit. | Foto: Lorenz
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„Ein Traum!“ So beschrieb vergangene Woche Tannheims Bürgermeister Markus Eberle die Szenerie im Außerferner Hochtal. Ein strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen machten vergessen, dass nur wenige Tage vorher das reinste Schneechaos im ganzen Land herrschte. Das Tannheimer Tal war sogar von Weißenbach abgeschnitten. „Das weiß ich überhaupt noch nie, dass der Gaichtpass wegen Lawinengefahr gesperrt werden musste“, sagt Eberle. „Lästig“ sei das gewesen, aber auch kein Drama, „das Tannheimer Tal hat ja insgesamt drei Zugangsmöglichkeiten.“

Ein Traum in Weiß
Begeistert zeigte sich auch der Bacher Ortschef und Wirt der Sonnalm in Bach, Egon Brandhofer. Er konnte bei unserem Rundruf von einer stolzen Schneehöhe von 2,68 Metern vor dem Bergrestaurant auf der Jöchelspitze berichten. Dann reichte er das Telefon an Susanne Hauser aus Holzgau weiter, damit diese erzählen kann, wie die Bedingungen sind: „Traumhaft“, lautete ihr kurzes Statement.

Sehr gelassen sieht man den vielen Neuschnee in den Seitentalgemeinden. Zwischen 1,5 und 2 Meter Schnee liegen beispielsweise in Kaisers. „Ein zehnjähriges Ereignis“, weiß Bgm. Markus Lorenz zu berichten. Fünf Tage lang war Kaisers vom Lechtal abgeschnitten. „Keine Tragödie, aber auch keine Routine“, urteilt der Gemeindechef. Dennoch sei alles ganz friedlich verlaufen, irgendwelche Engpässe habe es nicht gegeben. Mit dem Ende der Schneefälle freute man sich dann auch in der höchstgelegenen Außerferner Gemeinde über die herrliche Winterlandschaft.

Sechs Stunden ohne Strom
Ähnliche Schneehöhen wie in Kaisers gibt es auch in Namlos, „so 1,70 Meter werden es schon sein“, sagt Bgm. Walter Zobl. Im Gegensatz zu Kaisers war Namlos ständig erreichbar, allerdings nur über Berwang. Die Straße nach Stanzach wurde wegen Lawinengefahr gesperrt. Ein rund sechsstündiger Stromausfall war während der heftigen Schneefälle allerdings auch zu meistern.

Im Dauereinsatz
Viel zu tun hatten sämtliche Räumkommandos im Bezirk. Jene des Baubezirksamtes Reutte, die für die Räumung der Fernpassbundesstraße zuständig waren, standen rund um die Uhr im Einsatz, als Sturmtief „Andrea“ über den Bezirk hinwegzog. „Da wurde viel geleistet“, zollt der stellvertretende Leiter des Baubezirks­amtes Reutte, Wolfgang Haas, allen Mitarbeitern Respekt.

Aber nicht nur entlang der B179 kamen die Räummaschinen kaum zum Stillstand. Auch überall sonst hatten die Fahrer von Schneepflügen und Schneefräsen viel zu tun. Haas: „Im Lechtal war der Winterdienst aufgrund von Lawinensperren zwar eingeschränkt, dafür mussten Behelfsumfahrungen geräumt und nach Ende der Schneefälle auch auf die Straßen abgegangene Lawinen geräumt werden.“

Echte Herausforderung
In der Marktgemeinde Reut­te war die Situation ebenfalls nicht immer einfach. Hier fielen zwar längst nicht solche Mengen Schnee wie in den Tälern, dafür war der Abtransport der Schneemassen eine echte Herausforderung. Parkende Autos machten die Räumung schwierig, ebenso der permanente Verkehr. Wolfgang Haas, er ist in Reutte auch Obmann des Bauausschusses, kennt die Problematik seit vielen Jahren: „Natürlich gibt es immer wieder Kritik, dass die Schneeräumung nicht schnell genug passiert. Aber jeder tut sein Bestmögliches.“

Hangrutsch in Berwang
In Berwang zeigte sich wiederum, dass die großen Schneemengen, auch wenn sie sich insgesamt gesetzt und mit den unteren Schneeschichten relativ gut verbunden hatten, durchaus Gefahren in sich bergen: Am Donnerstag gegen 12 Uhr kam es im Ortsteil Mitteregg zu einem Hangrutsch. Auf 150 Metern Breite rutschte ein 1,5 Meter hohes Schneeband aufgrund der Sonneneinstrahlung ab und kam erst 20 Meter vor den Häusern zum Stillstand. Personen oder Sachen kamen nicht zu Schaden.

Kaisers präsentiert sich tief verschneit. | Foto: Lorenz
Ein Wintertraum auf der Jöchelspitze | Foto: Brandhofer
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