In Erinnerung an die Burgschauspiele Ehrenberg

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In Erinnerung an die Burgschauspiele Ehrenberg

Anlässlich des zehn jährigen Jubiläums der Burgschauspiele Ehrenberg trafen sich am 27. September 2015 sämtliche Darsteller sowie jene, die vor und hinter der Bühne tätig waren am damaligen Originalschauplatz der Ehrenberger Klause.
Unter der Feder von Claudia Lang - Forcher entstand das Theaterstück „Weißes Gold“, welches sie auch gekonnt in Szene zu setzten wusste. Das bunt gemischte Laienensemble aus verschiedenen Bühnen, lebte für dieses Projekt. Die Rollen kamen von Herzen und aus dem Bauch heraus.
Uraufführung war der 5.8.2005. Es folgten weitere 12 Vorstellungen, sowie eine zweite Spielsaison 2006.
Lebendiges Theater ließ den Funken auf das Publikum überspringen, war nicht schon die phantastische Kulisse am Originalschauplatz Ehrenberg atemberaubend.
Hintergrund des Theaterstückes war die Bedeutung des Salzhandels für das Außerfern. „Weißes Gold“ wurde das kostbare Salz genannt und zu Recht kam ihm diese Bedeutung zu. „Wer es besitzt ist reich!“ So wurde es verwendet um Nahrungsmittel vor dem Verderben zu bewahren (Einsalzen, Pökeln). Es hat aber auch bis heute eine wichtige Verwendung in der Käseherstellung.
Ab dem 15. Jhd. wurde das Haller Salz in großen Mengen über die Salzroute durch das Außerfern nach Westen transportiert. Die Klause war dabei eine wichtige Zollstelle und es entstanden Salzstädel für die Zwischenlagerung in der Nacht. Salzfaktoren bewachten diese Städel. Der Salztransit bot somit auch eine Einkommensquelle für Bauern (Rodbauern), Wirte, Schmiede, Wagner, Sattler, Rädermacher, Straßenbauer uvm.
Zum Theaterstück selbst: wir befinden uns im 15. Jhd. Der Handel im Außerfern blüht und Einige können sich wohlhabend nennen. Ein entflohener Knappe erfährt, was es bedeutet, einen Sack Salz zu besitzen und der Sündenbock aller zu sein. Ein untreues Weib, ein bestechlicher Salzfaktor, ein gestohlenes Fass Salz, ein Toter im Wald, streitende Rodfuhrbauern und dazwischen die Saligen, als Göttinnen, die sich teils in das Leben der Menschen mischen, aber auch wieder erzählend eingreifen (Freyja). Was spannend beginnt, endet Jahrhunderte später in Not und Elend und damit, dass der Salzfaktor als gebrochener Mann Ehrenberg verzweifelt verlässt. Die prunkvollen Tage in denen sich Kaiser Maximilian im prunkvollen Jubel der Untertanen sonnt, sind gezählt. Pest, Krieg und Hunger verwüsten alles. Der Vorhang fällt, die Stimmung war überwältigend!
Die wunderbare Arena schreit förmlich nach spannenden, kurzweiligen und aufregenden Theaterstücken. Bleibt zu hoffen, dass nicht nur die Göttin Freyja mit ihren Töchtern das Unwesen in den Gemäuern der Klause treibt, sondern vielleicht auch das Theater mit seinem Ensemble wieder Einzug hält. „Vivat“ in diesem Sinne!

Regionautin und Mitspielerin, Judith Schmid

Wo: Ehrenberger Klause, 6600 Reutte auf Karte anzeigen
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