Nachtschwärmer in der Überzahl: 965:106

Vom LaScena geht derzeit keine Lärmbelästigung aus. Die Nachtbar ist geschlossen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Die Lindenstraße in Reutte - für „Nachtschwärmer“ ist sie die Partymeile im Bezirkshauptort, für eine nicht unbeträchtliche Zahl an Anrainern ihr Heimatort.
Da prallen unweigerlich unterschiedliche Interessen aufeinander. Lärmgeplagte initiierten daher eine Unterschriftenaktion. Das Ziel: Die Sperrstunde soll nach vorne verlegt werden, damit die Nachtruhe früher als derzeit eintritt. 106 Personen gaben mit ihrer Unterschrift kund, dass ihnen dies ein großes Anliegen ist.
Die Betreiber einiger Reuttener Lokale ließen wiederum ihre Gäste unterschreiben, dass sie genau das nicht wollen. 965 Unterschriften fanden sich am Ende auf dem entsprechenden Papier.
In der vergangenen Gemeinderatssitzung informierte Bgm. Luis Oberer den Gemeinderat über die beiden Unterschriftenaktionen.
Die Gemeinde setzte sich mit beiden Interessensgruppen auseinander. So gab es ein Treffen mit jenen Personen, die sich für eine frühere Sperrstunde ausgesprochen hatten. Dass sie mit ihrem Anliegen durchkommen, ist aber nicht anzunehmen. Laut Gesetz dürfen normale Lokale bis maximal 2 Uhr in der Früh offen haben, Diskotheken und Nachtbars bis 6 Uhr. Bgm. Oberer hält aber aus verschiedenen Gründen nichts davon, wenn künftig alle Lokale um 2 Uhr oder allerspätestens um 3 Uhr schließen müssen und begründet dies so: „Wenn die Diskotheken einheitlich um 3 Uhr schließen, gehen alle Besucher gleichzeit hin­aus auf die Straße. Dann wird alles noch problematischer und vermutlich auch lauter“, glaubt der Gemeindechef. Außerdem erinnerte er sich an seine Jungendzeit zurück und da ist ihm in Erinnerung, dass er bestimmt nie um 3 Uhr nach Hause gegangen wäre. Somit würde sich das nächtliche Treiben nach Oberers Ansicht wohl von den Lokalen auf die Straßen verlegen, was auch keiner will.
Tatenlos zusehen und lärmgeplagte Anrainer im Stich lassen will die Gemeinde aber auch nicht. Daher wurde im Gemeindevorstand der Beschluss gefasst, im Sommer zwei bis drei Security-Kräfte im Markt patrouillieren zu lassen.
Und dann hat man noch eine Idee, wie man für eine Beruhigung sorgen könnte: Es wird angedacht, nächtens einen kostenlosen Bus für Heimfahrten anzubieten. Würde dieser zu einer fix festgelegten Zeit losfahren, würde vielleicht so manch junger Nachtschwärmer doch vorzeitig einsteigen, könnten sich die jungen Damen und Herren so doch das Geld für das Taxis sparen, bzw. müsste das „Eltern-Taxi“ nicht mobil gemacht werden. Dazu möchte Reutte noch Gespräche mit den Umliegergemeinden hinsichtlich der Finanzierung führen.

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