Tiroler Seen als geologische Archive
Tiefer sehen – Schulkinder erforschten Tiroler Badeseen

Univ-Prof. Dr. Michael Strasser
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Am Mittwoch, den 21. September 2022 ab 18.00 Uhr präsentierten Schulkinder aus Reutte ihre Forschungsergebnisse zum Plansee. Gemeinsam mit Forscher*innen des Instituts für Geologie haben sie Sedimentproben entnommen und anschließend analysiert.

Ablagerungen in Seen sind wertvolle Archive: Sie speichern bis weit in die Vergangenheit hinein Informationen über Erdbeben, Felsstürze oder Klimaveränderungen. Mithilfe von Bohrkernen, die aus dem Seesediment entnommen werden, könnten Forscherinnen und Forscher genaue Rückschlüsse auf Ereignisse in der Vergangenheit ziehen.
In dem Wissenschaftskommunikationsprojekt „Tiefer Sehen – Tiroler Seen als geologische Archive“ arbeitet ein Team der Arbeitsgruppe für Sedimentgeologie am Institut für Geologie der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem Verein natopia mit Kindern aus zehn Tiroler Schulen zusammen: Unter wissenschaftlicher Anleitung lernen die Schülerinnen und Schüler, „ihre“ Seen zu Hause besser kennen und verstehen.
KDabei entnahmen mehr als 100 Kinder aus den umliegenden Schulen der Seen Piburger See, Blindsee, Plansee, Achensee und Hechtsee unter wissenschaftlicher Anleitung von einer Bohrplattform Sedimentkerne aus den Seen und führen verschiedene Messungen durc
h.

Univ-Prof. Dr. Michael Strasser berichtete an diesem Abend von den aktuellen Erkenntnissen rund um den Plansee und erklärte sehr ausführlich und allgemein verständlich die Bedeutung des Plansees als Archiv von Naturereignissen, menschlichen Handelns und klimatischen Änderungen.
Anlass für den Vortrag war das Projekt Tiefer Sehen (FWF) in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, Naturverein Natopia und Schüler:innen des Gymnasiums Reutte und der VS Reutte, die im Schuljahr 2021/22 die Geheimnisse des Plansees erforscht haben.

Das Projekt „Tiefer Sehen – Tiroler Seen als geologische Archive“ basiert auf dem FWF-Projekt „Kärntner Seen als Paleo-Seismographen“. In diesem Projekt werden grundlegende Prozesse der Erdbebenarchivierung in Seesedimenten und deren Abhängigkeit von der Erdbebenmagnitude untersucht. Die Erkenntnisse dienen unter anderem dazu, die Erdbebenhistorie für die letzten ~15.000 Jahre zu rekonstruieren.

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