Waldrastlift soll weiterhin bestehen

Bgm. Winkler | Foto: privat

Der Waldrastlift soll auch heuer aufsperren. Die Gemeinde Ehenbichl setzt jedenfalls alles daran, um das zu erreichen.

EHENBICHL (rei). Andernorts werden jedes Jahr tolle Liftanlagen gegen noch modernere Bahnen ausgetauscht. Da und dort wird diskutiert, ob man große Skigebiete zu noch größeren zusammenschließen sollte (Kalkkögel). In Ehenbichl bäckt man da schon deutlich kleinere Brötchen - es geht darum, den Waldrastlift zu erhalten.
Der kann mit keinem Pis­tenkilometerrekord punkten, bestimmt nicht mit der höchstmöglichen Förderkapazität, und beheizte Sessel gibt es auch nicht. Wir reden über einen in die Jahre gekommenen Schlepplift. „Wenn es diesen Lift aber nicht mehr gäbe, wäre das eine Katastrophe!“ Das sagt jedenfalls der Bürgermeister von Ehenbichl, zugleich Chef der Wirtschaftskammer Reutte.
Wenn er das sagt, tut er das wohl nicht so sehr als Wirtschaftsvertreter, sondern als Gemeindechef, und als Vater. Seine zwei Buben weiß er am Waldrastlift immer gut aufgehoben. „Noch sind die Burschen zu klein, als dass wir sie alleine am Hahnenkamm Ski fahren lassen würden“, sagt Winkler. Da ist der Waldrastlift natürlich ideal. Alles ist überschaubar. Man kennt sich. Wenn einmal eines der kleinen „Skiasse“ längere Zeit abgeht, fällt das auf.
Mehr noch. Wolfgang Winkler ist sich sicher, dass in unseren Breitengraden das Skifahren dazugehört. Rechnen, schreiben, lesen. Alles wichtig. Ski fahren auch. „Bei uns muss man das können. Das gehört dazu.“
Und damit unsere kleinen Burschen und Mädchen ebendieses Skifahren lernen können, braucht es auch die kleinen Lifte. Das sieht nicht nur der Ehenbichler Bürgermeister so, auch auch seine Kollegen aus Pflach, Reutte und Breitenwang teilen diese Meinung. Sie haben sich per Gemeinderatsbeschluss bereit erklärt, mögliche Abgangszahlungen nach einem fix vorgegebenen Aufteilungsschlüssel zu übernehmen.
Auch der Tourismusverband Naturparkregion Reutte will wieder mit dabei sein, obwohl Feriengäste am Waldrastlift eher die Ausnahme als die Regel sind. Winkler weiß: „Ohne die Leistungen des Tourismusverbande, der bisher Betreiber war, würde es den Waldrastlift schon lange nicht mehr geben! Da kann man nur herzlich ‚danke‘ sagen!“ Und vor dem TVB war es Bauunternehmer Karl Hold, der stets ein offenes Ohr, und wohl auch mehr, für diesen Lift hatte.
Ab der Wintersaison 2014/15 wird die Gemeinde Ehenbichl als Liftbetreiber auftreten. Sollte man keine Gewinne machen - die „Chance“ dafür ist (leider) groß - gibt es einen Aufteilungsschlüssel, wer wie viel vom Abgang zu zahlen hat. Mehr als insgesamt 34.500 Euro werden es aber nicht sein. Sollte diese Summe allerdings überschritten werden, geht es dem Waldrastlift wohl an den „Kragen“, oder es wird neu diskutiert.
Der Gemeinde Ehenbichl und dem Sportverein Ehenbichl unter Obmann Heinz Brutscher ist es aber ein Anliegen, dass die Kinder der Region hier das Skifahren (er)lernen können. Und Wolfgang Winkler versichert: „Wir müssen keine ‚Weltmeister‘ hervorbringen. Darum geht es nicht. Aber wer in Tirol aufwächst und lebt, sollte auch Ski fahren können und diese Leidenschaft, von der so viele letztlich wieder leben, weitergeben können.“
Apropos Weltmeister: Sollte einer von Wolfgang und Marion Winklers Söhnen Weltmeister werden,... auch gut. Die Bezirksblätter würden garantiert berichten.

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