Großküchen im Bezirk setzen auf regionale Lebensmittel

v.l.: Verwaltungsdirektor BKH Reutte Dr. Dietmar Baron, Bezirksbäuerin-Stv. Andrea Friedle, Küchenchef BKH Reutte Franz Habicher, Küchenchef Heim zum Guten Hirten Reutte, Andreas Malekusch, Bezirksbauernobmann Richard Wörle und Bauernbunddirektor Dr. Pete | Foto: Bauernbund
  • v.l.: Verwaltungsdirektor BKH Reutte Dr. Dietmar Baron, Bezirksbäuerin-Stv. Andrea Friedle, Küchenchef BKH Reutte Franz Habicher, Küchenchef Heim zum Guten Hirten Reutte, Andreas Malekusch, Bezirksbauernobmann Richard Wörle und Bauernbunddirektor Dr. Pete
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AUSSERFERN. „Wir sind im Außerfern vorwiegend Grünlandbauern, das heißt wir sind eine Milch- und Fleischregion. Gerade bei Milch- und Milchprodukten fällt mir kein Grund ein, weshalb man nicht zu Tiroler Produkten greifen sollte“, so Bezirksbauernobmann Richard Wörle bei der Pressekonferenz im Bezirkskrankenhaus Reutte. Bezirksbäuerin-Stv. Andrea Friedle nahm bezug auf die derzeit sehr schwierige Lage der Tiroler Bauern. „Es zwickt einfach hinten und vorne. Der Milchpreis ist schlecht und es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass bei massiven Einnahmeverlusten es leicht zu wirtschaften ist.“ Und dennoch, so die engagierte Bäuerin: „Den Kopf stecke ich und viele unserer Bauern garantiert nicht in den Sand. Sehr viele von uns suchen krativ nach zweiten Standbeinen“, meint Friedle, die sich zusätzlich zu ihrem Milchviehbetrieb auch noch auf die Kräuterproduktion spezialisiert hat. Bereits 90-95% der Außerferner bewirtschaften ihre Betriebe im Nebenerwerb.
Friedle freut sich trotz harter Zeiten aber darüber, dass ein Großteil der Konsumenten bereits sehr bewusst einkauft. „Wir dürfen jetzt nicht müde werden, auf die Wichtigkeit und Wertigkeit der heimischen Landwirtschaft und Produkte hinzuweisen.“

Vorrang für Lebensmittel aus der Region

Ein Bereich, in dem besonders große Mengen an Lebensmitteln verarbeitet sind Großküchen. 6000 Altersheimplätze in Tirol heißt jährlich je zwei Millionen Frühstücke, Mittag- und Abendessen. Mehr als 30000 Essen am Tag werden in den 20 Landesschulen mit eigener Küche ausgegeben. Allein am Landeskrankenhaus Innsbruck werden täglich fünf Tonnen Lebensmittel verarbeitet. Pro Woche werden am LKH 2.400 Liter Milch gebraucht. „Der Großteil stammt bereits jetzt aus Tirol. Da hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel bewegt", erklärt Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl einige Zahlen.

Vorzeigepartner im Bezirk

Auch im Bezirk Reutte gibt es Großküchen. Im BKH Reutte hat Küchenchef Franz Habicher freie Hand was die Essensgestaltung im Krankenhaus angeht und er versucht so regional wie möglich einzukaufen. „Alle Produkte, die es in der Region gibt kaufe ich hier, alles andere kommt aber aus Österreich, das sind mir unsere Patientinnen wert. Es geht hier darum Transportwege möglichst kurz und Arbeitsplätze im Bezirk zu halten. Ca. 60% der jährlich 380.000 Euro, die das BKH in Essen investiert fließen in heimische Produkte. „Die leeren Teller nach den ca. 400 Mahlzeiten sind unser Qualitätsmanagement, unsere hochwertigen Produkte schmecken unseren PatientInnen und das ist uns sehr wichtig“, fügt Verwaltungsdirektor Dr. Baron hinzu.

Auch der Küchenchef des Seniorenwohnheims „zum Guten Hirten“ in Reutte, Andras Malekusch ist vom Mehrwert der Regionalität überzeugt: „Ich will, dass die Kaufkraft im Bezirk bleibt.“ Rund 95000 Euro bleiben bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln in der Region liegen, schildert der motivierte Küchenchef.

Beide Küchenchefs äußerten im Rahmen des Gespräches einen gemeinsamen Wunsch: „Es wäre wünschenswert, wenn auch über Großhändler die heimischen Produkte erhältlich wären.“ Malekusch konkretisiert: „Zur Zeit muss ich mit fünf unterschiedlichen Lieferanten Geschäfte abwickeln, was ich gerne mache. Jedoch gibt es auch Berufskollegen für die das eine große Hürde darstellt.“

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