"Wir haben alles richtig gemacht!"

LR Beate Palfrader | Foto: Land Tirol/Berger

STEEG/LECHLEITEN (rei). "Geschafft!!!! Am Dienstag. den 5.9 sperrt die Schule Lechleiten mit den Volkschülern auf", freute sich Robert Heiß vergangene Woche auf Facebook. Der Leiter der Volksschule im Steeger Ortsteil Lechleiten wird ab sofort aber nur mehr Volksschüler unterrichten, die beiden Schüler der Oberstufe gehen jetzt in die Mittelschule in Elbigenalp.
"Durch" ist der Weiterbestand der Volksschule damit aber nicht. Das Verfahren ist anhängig, die Gerichte werden entscheiden.
Beate Palfrader (ÖVP) als zuständiges Regierungsmitglied versucht das Thema zu versachlichen. Sie versteht, dass das Thema "Schulschließung" Eltern, Schüler und Lehrer bewegt, dass die Emotionen aber derart "hochkochten" wie in Steeg wundert sie dann doch. "Ich erinnere mich an rund 40 Schulauflassungen. Nirgendwo gab es einen  derartigen Konfrontationskurs wie in Steeg", stellt sie im Gespräch mit den Bezirksblättern fest.

Die Schüler der Oberstufe besuchen jetzt die neue Mittelschule in Elbigenalp. Bei einer Besichtigung der Schule hätten Schüler und Eltern gleichermaßen Gefallen an der "NMS" gefunden. "Mir wurde mitgeteilt, dass die Schüler auf alle Fälle in Elbigenalp zur Schule gehen wollen", berichtet Palfrader. Das Thema "Oberstufe" ist damit erledigt. In Lechleiten und somit in ganz Österreich - die Schule an der Grenze zu Vorarlberg war die letzte ihrer Art in der Alpenrepublik.
Anders ist es bei der Volksschule. Da steht noch das alles entscheidende Urteil des Verwaltungsgerichtshofs aus. Vorerst läuft der Schulunterricht somit weiter. Von Sieg oder Niederlage will Palfrader nicht reden. "Mir geht es um pädagogische Gründe", hält die Landesrätin fest. "Es ist ja nicht mein Hobby, Schulen zu schließen. Es geht um die Kinder."
Und für die sei es wichtig, in größeren Klassen, mit mehreren Kindern unterrichtet zu werden.
Es geht aber auch darum, dass die Volksschule in Lechleiten den Stellenplanrichtlinien entspreche. Der Schulweg von Lechleiten nach Steeg sei den Schülern zumutbar. Auch die Kinder aus Kaisers gehen in Steeg zur Schule. Jene aus Pfafflar in Elmen. "Warum sollen die Kinder aus Lechleiten also nicht die Schule in Steeg besuchen. Es gibt auf dieser Straße keine Gefahr für Leib oder Leben", stellt Palfrader fest.
Und dann gibt es noch den Rechnungshof. Dem ist die Schule in Lechleiten ein "Dorn im Auge". Die Gemeinden und das Land müssen sparen. Der Rechnungshof schaut drauf, dass dies auch passiert. Die Kleinschule in Lechleiten passt da nicht hinein. Daher der Druck, die Schule zu schließen.

Seit Dienstag herrscht in Lechleiten nun aber wieder Schulbetrieb. Wie lange, ist unklar. Entscheidet das Verwaltungsgericht zugunsten der Gemeinde Steeg, dann so lange, bis die Schülerzahl unter drei sinkt. Entscheiden die Richter dageben, wird die Schule gesperrt. Das werde nicht von einem Tag auf den anderen passieren, versichert Palfrader, aber zu einem passenden Zeitpunk, etwa während der Weihnachtsferien oder zu den Semesterferien. Je nach dem, wann das Urteil kommt.

Fehler auf Seiten des Landes sieht Palfrader nicht, sie befindet aber, "da läuft etwas schief". Und zwar auf Seiten der Lechtaler, nicht beim Land bzw. der Schulbehörde. Die Kommunikation in der Gemeinde, sagt Palfrader, war nicht optimal. Von Landesseite habe man stets über alles was ansteht, informiert.
Von "Siegern" und "Verlierern" will sie in der Angelegenheit aber nicht sprechen. "Es geht hier einfach um die Umsetzung geltenden Rechts." Auf wessen Seite das Recht ist, muss nun das Gericht feststellen. "Wir warten jetzt auf das Urteil. Wenn dieses vorliegt, werden wir es umsetzen", sagt Palfrader abschließend.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.