Lebensfreudetrainerin Stephanie Doms
"Gesunde Grenzen zu ziehen ist wichtig"
„Wer Nein sagen können will, muss wissen, wozu er Ja sagt“, davon ist Stephanie Doms überzeugt. Sie arbeitet als Lebensfreudetrainerin und berät Privatpersonen und Firmen unter anderem zu Themen wie Sinn, Selbstwert, Stress und Motivation.
BEZIRK RIED. Dabei sei das Setzen von Grenzen immer wieder ein großes Thema, erklärt Doms. Wer sich selbst zu viel auflädt oder von anderen aufgeladen lässt, höre schnell: „Dann musst du halt Grenzen ziehen und auch mal Nein sagen.“ Ein Ratschlag, der zwar meist gut gemeint, aber dennoch wenig hilfreich sei. „Von chronischer Überlastung betroffen sind vielfach Menschen, die häufig die Bedürfnisse anderer vor die eigenen stellen. Hilfsbereitschaft, Schnelligkeit, Perfektion und Stärke sind für diese Menschen hohe Werte, die an sich ja gut sind und deshalb auch nicht so einfach über Bord geworfen werden können, wenn der Stress zu groß wird. Denn wieso sollten wir zu etwas Nein sagen, das für uns große Bedeutung hat?!“
"Ja zur eigenen Gesundheit"
Was also tun, wenn wir unter unseren „überhöhten Werten“, wie Doms es nennt, leiden? Bewusst wahrzunehmen und es sich einzugestehen, dass es einem nicht gut geht, sei der erste Schritt. Der nächste Schritt bestehe darin, wieder ein Gefühl für sich selbst zu bekommen. „Chronisch überlasteten, gestressten Menschen fehlt meist das Gespür für die eigenen Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden. Eine augenöffnende Frage ist für viele: Was möchtest du denn beschützen, wenn du Grenzen ziehst? Die meisten antworten ohne zu zögern: Meine Gesundheit. Das ist dann auch der Moment, wo ihnen bewusst wird, dass sie zuletzt Raubbau an sich selbst begangen haben – eben weil sie keinen Grenzen gezogen haben.“ In der Beratung und Begleitung von gestressten Menschen konzentriert Doms sich deshalb auf die Neudefinition von Lebenswerten und die Frage nach dem persönlichen Lebenssinn. „Wer weiß, wozu er Ja sagt, sagt leichter Nein zu allem, was dieses Ja gefährdet. Das Ja zur eigenen körperlichen, mentalen und emotionalen Gesundheit gehört da ganz unbedingt dazu.“
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