Lernen, aus einem neuen Blickwinkel

Am Knittlingerhof lernen die Schüler für sich und ihrer eigenen Geschwindigkeit.
  • Am Knittlingerhof lernen die Schüler für sich und ihrer eigenen Geschwindigkeit.
  • hochgeladen von Lisa Nagl

BEZIRK. Es gibt viele unterschiedliche Schulen im Bezirk Ried. Bei dem großen Angebot kann man schon mal den Überblick verlieren. Der Trend, sein Kind auf eine Privatschule zu schicken, wächst immer mehr. Aber wo liegt der Unterschied zu den öffentlichen Schulen? "In den Privatschulen müssen sich die Eltern aktiver einbringen, als in den öffentlichen Schulen, da kein offizieller Schulerhalter da ist. Die Schulen wurden hauptsächlich durch initiativen von Elterngruppierungen gegründet", erklärt Wolfgang Schatzl, Pflichtschulinspektor im Bezirk Ried. "Es gibt alternative Formen des Unterrichts und die Eltern haben ein engeres Verhältnis zur Schule, als in den öffentlichen Einrichtungen." Die drei Privatschulen in Ried haben verschiedene Angebote, was jede von ihnen einzigartig macht.

Kompass-Schule Ried
Die Kompass-Schule ist eine evangelische Schule für Ganzheitlliches Lernen. Sie bietet eine Ausbildung nach dem Montessori-Prinzip. Das heißt, jedes Kind steht individuell im Mittelpunkt. Alle lernen mit ihrer eigenen Geschwindigkeit. Dennoch gibt es wöchentliche Aufgaben zu erfüllen. Wie und wann die Kinder diese erledigen ist ihnen überlassen. So lernen sie Verantwortung zu übernehmen und selbstständiger zu werden. In dem Privathaus haben insgesamt 33 Schüler Platz. Es gibt acht Schulstufen, aber nur zwei Jahrgangsgemischte Klassen: die Grundstufe und die NMS. "Da die Kinder unterschiedlichen Alters in der selben Klasse sind, können die 'größeren' den 'kleineren' helfen", erklärt Claudia Ender, Englischlehrerin der Kompass-Schule. In der Grundstufe haben die Schüler bis 12 Uhr Unterricht, in der NMS bis 16 Uhr. Das Mittagessen der Kinder kommt aus der Justizanstalt Ried und besteht aus zwei bis drei Gängen. Es werden auch unterschiedliche Freizeitaktivitäten angeboten: spielerischer Spanischunterricht, individuelle Gartengestaltung und kreatives basteln. "Nächstes Jahr haben wir die ersten Schulabgänger. Wir wissen noch nicht welchen Weg sie einschlagen werden, aber dem Einstieg in eine weiterführende Schule, als auch ins Berufsleben, steht nichts im Weg", freut sich Isolde Angleitner, Vorstandsmitglied der Kompass-Schule.

Bildungswerkstatt Knittlingerhof

Der Verein "Bildungswerkstatt Knittlingerhof" betreibt eine Schule und einen Kindergarten in Hohenzell, bei Ried. In der Schule gibt es keine klassischen Benotungen und keine Prüfungen. "Täglich wird dokumentiert, was die Kinder machen und lernen. Am Ende des Schuljahres bekommen die Eltern dann eine verbale Beurteilung und einen pädagogischen Bericht", erklärt Andrea Otavnik, Leiterin der Schule. Kinder aller Altersgruppen lernen von- und miteinander, da es keine Unterteilung in Klassen gibt. Sie machen bei Angeboten der acht Pädagogen mit oder entscheiden sich für andere Lernbereiche. "Ein muss für jeden Schüler sind die Referate. Sonst dürfen sie frei entscheiden, was und wie lange sie etwas machen", so Otavnik. Zur Unterstützung haben sie Lehrer, die ihnen überall dort helfen, wo sie Hilfe benötigen. Die Anlage bietet Platz für etwa 80 Kinder, verteilt auf acht Jahrgänge. "Kernschulzeit" ist am Vormittag; nachmittags gibt es verschiedene Angebote, die die Kinder nutzen können. Die Auswahl geht von Mathekursen, über kreatives Basteln bis hin zu sportlichen Aktivitäten. Mittags kochen entweder Elternteile oder die älteren Schüler selbst. Mehr als die Hälfte der Absolventen besuchen eine weiterführende Schule. Es gibt ein Abschlusszeugnis, das an jeder höheren Schule anerkannt wird. 

Franziskusschule Ried

Die Franziskusschule ist eine private Bildungseinrichtung der "Franziskanerinnen in Vöklabruck". Sie verfolgt die Erziehung nach dem Vorbild der Marchtalpädagogik. Diese stützt sich auf vier Säulen. "Die erste ist der Morgenkreis, den wir jeden Montagmorgen veranstalten. Die weiteren sind: Freiarbeit, Projekte und der Fachunterricht. Wobei letzterer in jeder Schule abgehalten wird", erläutert Thomas Gerstorfer, Direktor der Franziskusschule Ried. Etwa 280 Schüler, aufgeteilt in zwölf Klassen, lernen in verschiedenen Projekten, Verantwortung zu übernehmen und selbstständiger zu werden. Der an das Gebäude angeschlossene Hort, bietet eine Nachmittagsbetreuung. Die Kinder sind in drei schulinterne Gruppen geteilt. "Unsere Absolventen besuchen zu etwa 90 Prozent eine weiterführende Schule", so Gerstorfer. "Darum ist es uns wichtig, sie gut auf die Herausforderungen ihres weiteren Lebensweges vorzubereiten."

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