Eine Million Euro Schaden
Rieder Polizei deckt Anlagebetrug im großen Stil auf

- Die genannten Firmen mit Sitz in Portugal beschäftigen sich angeblich mit der Krebsforschung. Aktien werden telefonisch zu Schnäppchenpreisen angeboten. Da die Beschuldigten noch nicht festgenommen werden konnten, warnt die Polizeiinspektion Ried vor weiteren Betrugsanrufen.
- Foto: BRS (Symbolbild)
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
Kriminalermittler der Polizeiinspektion Ried im Innkreis (PI Ried) konnten im Zuge von umfangreichen Ermittlungen einen Anlagebetrug im großen Stil aufdecken und bereits einzelne Täter sowie den Drahtzieher ausforschen. Die bisherige Schadenssumme beläuft sich alleine in Österreich auf etwa eine Million Euro. Die Beschuldigten konnten noch nicht festgenommen werden und agieren nach wie vor mit ihrer Betrugsmasche. Mögliche weitere Opfer sollen sich bei der PI Ried unter 059133/4240 melden.
BEZIRK RIED. Bereits seit September 2018 ermittelten Kriminalbeamte der PI Ried im Innkreis im Zusammenhang mit einer im europäischen Raum agierenden Gruppe von Anlagebetrügern. Einzelne Personen konnten bereits ausgeforscht werden. Allen voran der Kopf der kriminellen Organisation, ein 74-jähriger Deutscher, der mittlerweile in Portugal wohnhaft ist. Dort befinden sich laut Polizei in der Stadt Setubal auch die für den Betrugszweck geschaffenen Unternehmen. Sie sollen sich mit der Forschung und Umsetzung dendritischer Zelltherapie befassen. Aktuell treten die Betrüger unter den Firmennamen GenMedCare Corp., OLEVRA Lda., Schlangenfarm Schladen Ivy Venoms GmbH oder auch Ivy Biz Inc. auf. Sämtliche bis dato bekannte betrügerische Unternehmen werden vom 74-Jährigen geleitet.
Schaden von rund einer Million Euro
Den Opfern wurden telefonisch, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, wertlose Aktienzertifikate zu angeblichen Schnäppchenpreisen angeboten. Um Vertrauen zu erwecken wurden die Zahlungen über einen deutschen Treuhänder abgewickelt. Eine Überprüfung der Aktienzertifikate ergab, dass es sich trotz aufgedruckter Wertpapierkennnummer (WKN), auch internationaler Wertpapierkennnummer (ISIN), um absolut wertlose Papiere handelt. Bislang konnten Opfer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ermittelt werden. Die in Österreich ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf etwa eine Million Euro.
Polizei warnt vor betrügerischen Anrufen
Der gesamte Sachverhalt wurde bei der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis angezeigt. Die Beschuldigten konnten bislang noch nicht festgenommen werden und führen nach wie vor die beschriebenen Betrugshandlungen durch. Die PI Ried warnt daher vor unseriösen Anrufen mit der Aufforderung zum Aktienkauf. Betroffene sollen sich die Telefonnummer notieren und Anzeige erstatten. Weitere Opfer werden gebeten, sich bei der PI Ried unter 059133/4240 zu melden.
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