Eine Schule hoch oben am Tempelberg: Die Wenglers gehen in Sri Lanka wieder ans Werk

Margit Wengler zu Gast im Kindergarten. | Foto: Foto: Wengler
17Bilder
  • Margit Wengler zu Gast im Kindergarten.
  • Foto: Foto: Wengler
  • hochgeladen von Annika Höller

ST. MARTIN (anh). "Ich hoffe, dass die Technik irgendwann einmal soweit sein wird, dass man all die im Kopf gespeicherten Eindrücke mit einem Knopfdruck ausdrucken kann", sagt Margit Wengler. Damit bezieht sie sich auf all ihre Erinnerungen – die freudigen wie die aufrüttelnden –, die sie und ihr Mann Dietmar seit mehr als 13 Jahren auf Sri Lanka sammeln. Dort verfolgen sie unermüdlich eine Mission: den Tsnunami-Opfern, die unter der Armutsgrenze leben, zu einem besseren Leben zu verhelfen. Ihre wichtigsten Werkzeuge dabei: Spenden und die eigene Muskelkraft. 30 Häuser – zuletzt ein Tempelhaus und Sanitäranlagen – haben sie bislang aus dem Boden gestampft, 70 Mühlviertler haben eine Patenschaft für eines der betroffenen Kinder übernommen. "Es gibt aber noch immer viel zu tun", betont die St. Martinerin. Immer dann, wenn die kalte Jahreszeit ins Land zieht, packen die zwei daher ihre Sachen und gehen in Südasien ans Werk. Heuer steht der Bau einer Schule an.

Baubeginn im Dezember

"Kinder haben dort grundsätzlich kein Anrecht auf eine Schule. Wir wollen erreichen, dass sie in eine bessere Schule gehen dürfen", erklärt Wengler. Unter anderem sollen dort Mädchen und Buben, die in einem der zwei Montessori-Kindergärten, die die Wenglers unterstützen, eine Schulbildung erhalten. 95 Kinder besuchen diese beiden Einrichtungen derzeit. "Es war ein bisschen wie Telepathie", schmunzelt die Mühlviertlerin. Denn just in dem Moment, in dem auch ihre Idee der Schule erste konkrete Formen annahm, begegnete sie eines Tages dem Mönch Suddhera, der in Unawatuna so etwas wie das Ortsoberhaupt ist, mit einer Mappe unter dem Arm am Tempelberg. "Was hast du denn vor?", fragte sie ihn. "Eine Schule bauen", antwortete er. Und so war man relativ schnell auf einer Linie. Englisch, Mathematik, Allgemeinbildung, Singhalesisch, Tamilisch und Religion, also Buddhismus, sollen später bei den etwa 120 Kindern auf dem Stundenplan stehen. Entstehen soll die Schule in der Nähe der neuen Sanitäranlagen auf einem Grundstück oben am Tempelberg, das die Mönche zur Verfügung gestellt haben. "Somit ist sie auch tsunamisicher", sagt die Bauherrin. Einen digitalen Plan haben die Konstrukteure bereits, genauso wie einiges an Baumaterialien und eine gute Maurerpartie. Was sie nach wie vor brauchen können: Spenden. Mitte Dezember, wenn die Wenglers wieder auf Sri Lanka zu Gast sein werden, sollen die ersten Wände aufgezogen werden. Momentan läuft bereits in einem Tempelraum ein Probebetrieb.

Viele Baustellen

"Die Schule ist momentan der größte Brocken", sagt die St. Martinerin. Daneben sollen aber auch wieder weitere Häuser gebaut werden, genauso wie eine behindertengerechte Küche und Toilette für eine 40-jährige Frau, die bei einem Granatenanschlag ihre Füße verloren hat. "Ihr Mann hat sie daraufhin verlassen, sie lebt mit ihren zwei Kindern und der Mutter in einem winzigen Raum", bedauert Wengler und ergänzt: "Vom Staat gibt es nichts, deswegen ist das ebenfalls eine sehr wichtige Baustelle für mich." Mehr zum Projekt: http://srilanka.lunart.at.

Anzeige
Karin befördert mit Begeisterung Fahrgäste. | Foto: OÖVV/Kneidinger-Photography
4

Für den OÖVV am Steuer
Quereinsteiger im Bus: Ein neuer Job mit vielen Vorteilen

Es gibt Menschen, die von Kindheitstagen an auf das Buslenken als Traumberuf hinarbeiten. Die meisten Buslenkerinnen und Buslenker entdecken diesen abwechslungsreichen und krisensicheren Job aber erst im Laufe der Zeit für sich.Wir stellen heute vier Beispiele vor: Karin ist gelernte Konditorin, Kathrin war Tischlerin – beide hatten vorher auch Lkw-Erfahrung –, und Bernadette und Michael tauschten ihre Gastrovergangenheit mit einem Platz hinter dem Buslenkrad.  Übers Lkw-Fahren zum...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Rohrbach auf MeinBezirk.at/Rohrbach

Neuigkeiten aus Rohrbach als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Rohrbach auf Facebook: MeinBezirk.at/Rohrbach - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Rohrbach und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.