Ein Einsatzteam auf sechs Beinen: Rudelführer „Rudi“ zeigt, wo es langgeht

Rettungshunde brauchen im Einsatz keinen Beißkorb, keine Leine aber auch kein Blaulicht. 
„Meine Hunde haben noch nie jemanden gebissen“
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  • Rettungshunde brauchen im Einsatz keinen Beißkorb, keine Leine aber auch kein Blaulicht.
    „Meine Hunde haben noch nie jemanden gebissen“
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

JULBACH (gawe). „Auf mich war noch nie ein Hund böse. Ich motiviere sie beim Training mit Spielen und Futter“, verrät der 63-jährige „Hundeflüsterer“. Und diese Taktik gibt ihm recht: Fünf Staatsmeistertitel und zwei Vizestaatsmeistertitel zieren seine Visitenkarte beziehungsweise die seiner Hunde bereits. Zum Drüberstreuen wurde er 2006 auch noch Vizeweltmeister. Heuer reichte es mit „Yana von den Bartlbuam“ im Bewerb „Flächensuche“ bei der Bundesmeisterschaft aber „nur“ für Rang drei. Eine speziell angefertigte Knackwurst – nur gesalzen, nicht gewürzt – wartet auf seine Vierbeiner nach jedem Bewerb. „Damit sie nicht zuviel Durst bekommen“, begründet der gelernte Bäcker das besondere Leckerli. Intensives Training der Nasenarbeit über zwei Jahre mit der erst vier Jahre alten Hündin war vor der Meisterschaft angesagt: „Mit den kleinen Welpen mache ich 'Verbellarbeit'. Mit dem zehn Wochen alten Hund gehe ich im Wald spazieren. Er lernt die Gerüche der Tiere kennen und sie sind für ihn dann nicht mehr so interessant und er ist bei der Suche nicht abgelenkt.“

Richtige Ausbildung wichtig

Es gäbe von Natur aus keine Kampfhunde. "So wie man sich den Hund erzieht, so ist er auch. Selbst ernannte Hundetrainer gibt es in Österreich fast so viele wie selbst ernannte Bundestrainer im Fußball“, erklärt der österreichische Koordinator für die Rettungshundeausbildung. Das Beherrschen der Kommandos – wie „Sitz, steh, Platz“ – lernen die Tiere bei ihm in der Volksschule. "Schutzarbeit“ zur Verteidigung ist dann Hauptschulstoff. Fährtensuche und Rettungshundearbeit gelingt nur mehr intelligenten Hunden und führt für einige zur Matura. „Sie müssen nervenstark sein und dürfen nicht aggressiv sein“. Nach jeder Übung werden Rudi Kleins Tiere belohnt.

Suchen will gelernt sein

Die Aufgaben bei der Meisterschaft beschreibt der Obmann des Schäferhundevereines Rohrbach-Berg folgendermaßen: „Ein Spurenleger geht vor dem Bewerb eine Strecke von zwei Kilometern durch den Wald ab und 'verliert' dabei neun Gegenstände. Meine Schäferdame muss sie finden und davor 'Platz gehen'. Bei der Flächensuche werden sodann auf einem ein Hektar großen Grundstück drei Personen versteckt. Das Tier muss sie finden, verbellen und warten, bis ich dort bin." Bei der Trümmersuche wiederum, stehe eine Person in einem unterirdischen Kanal unter einem Haufen Steine. „Verbellen an der richtigen Stelle ist angesagt“, so der Trainer.
Damit sind die Tiere gerüstet für den Ernstfall. „Bei einer Personensuche im Jahr 1999 bellte der Hund plötzlich, blieb stehen und stellte die Rute auf. Dann ist er schnurstracks auf den Gesuchten zugeeilt. Er hat ihn auf 200 m Entfernung gewittert“, ist Rudi stolz. Absoluter Härtetest war für ihn die Trümmersuche nach dem Erdbeben in Taiwan: Drei Tote fand sein Vierbeiner in eingestürzten Gebäuden.

Partner, keine Sportgeräte

Nach maximal zehn aktiven Jahren werden die Hunde in den "Ruhestand" geschickt. „Meine Hunde sind keine Sportgeräte, sondern Partner. Wenn einer stirbt, flenne ich wie deppert“, so Rudi Klein.

Fotos: gawe

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