Auf Tour mit dem Fair-Play-Team 15
Beschwerden über Lärm, Sozialberatung und Vermittlung: Das Fair-Play-Team hat viele Aufgaben.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Man erkennt sie an ihren T-Shirts, Ausweisen oder Rucksäcken und sie sind auf den Straßen des 15. Bezirks bekannt: Im operativen Team sind von Dienstag bis Samstag vier Personen quasi als die "Diplomaten des 15. Bezirks" unterwegs – egal, ob bei glühender Hitze oder im tiefsten Winter. Von der Bearbeitung von Beschwerden über die Vernetzung bis hin zur Organisation des Wasserweltfestes läuft hier vieles zusammen.
"Wir veranstalten zum Beispiel Fußballturniere, wenn es in einem Park zwischen den Käfignutzern immer wieder zu Konflikten kommt", erklärt Margit. Bei einer gemeinsamen Tour über die Wasserwelt, den Wieningerplatz und den Rustensteg bis zum kleinen Avedikpark erzählen Dex und Margit von ihrer Arbeit. Es zeigt sich, dass die aufsuchende Sozialarbeit viele Facetten hat – und dass man dabei gut zu Fuß sein sollte.
Fehlende Toilette
Bei der Wasserwelt fällt Margit und Dex auf, dass ein Springbrunnen nicht funktioniert. "Da müssen wir nachfragen. Gerade jetzt, in der heißen Zeit, ist so etwas wichtig", so Margit. Überhaupt ist das Grätzel gemeinsam mit dem Leopold-Mistinger-Platz ein Dauerbrenner bei den sommerlichen Einsätzen. Es kommt hier immer wieder zu Konflikten zwischen den Anrainern und einigen Menschen, die auf den Bankerln sitzen und Alkohol trinken. "Hier ist das aktive Gespräch mit allen nötig", so Margit. So wird Aufklärungsarbeit betrieben und Sozialberatung gemacht.
Ein häufiger Kritikpunkt vonseiten der Anrainer ist die fehlende öffentliche WC-Anlage. Deren Errichtung und Instandhaltung wären sehr teuer gewesen und konnten daher nicht umgesetzt werden. Ein Konflikt, der das Team noch länger begleiten wird.
Freiräume für alle
"Durchs Reden kommen die Leut zam": Dieser Spruch trifft auch auf die Aufgaben des Fair-Play-Teams zu. Wichtig für Dex und Margit: "Wir sind nicht die Waste Watcher und auch nicht die Polizei. Wir sprechen Dinge an, wenn es für andere Leute problematisch wird." Dabei setzt man auf Information und Unterstützung – in unterschiedlichem Ausmaß. Ist zum Beispiel eine Schaukel auf einem Spielplatz kaputt, dann kümmern sich Margit und Dex für die Kinder darum. Eine starke Bürgerinitiative wird durch gezielte Information unterstützt. Bei Beschwerden über Lärm am Abend versuchen sie, die Konfliktparteien zusammenzubringen. Keine leichte Aufgabe: "Es erfordert Mut, sich auf Prozesse zur Vermittlung einzulassen. Es ist viel leichter, sich in der Wohnung zu verstecken, als die eigenen Anliegen in einem direkten Gespräch zu vertreten."
Das Fair-Play-Team 15 ist Teil des Vereins Juvivo, hauptsächlich finanziert vom Bezirk und der Stadt Wien. Im Rahmen der Mobildienste gibt es immer dienstags von 11 bis 14 Uhr auch Sozialberatungstermine als Journaldienst in der Huglgasse 14/1–6. 2011 wurde man mit dem ersten ganzjährigen Team zum Vorreiter.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.