Retrosound von den Sugarcoats
Rudolfsheimer Band lässt die 60er aufleben
Hanna Randall ist Frontfrau der Sugarcoats aus Rudolfsheim und gab einen Einblick in ihr musikalisches Leben.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Wann und wie hast du den Weg zur Musik gefunden?
HANNA RANDALL: Mit elf Jahren habe ich in einem Gospelchor namens „Vienna International Choir“, unter der Leitung von Sandy Schweighofer-Cooper, zu singen begonnen. Meine Oma gab mir damals den Anstoß-sie meinte, Singen mache glücklich. Dafür bin ich ihr sehr dankbar! Mit dem Chor reisten wir in Städte wie Paris, Krakau und Prag und performten in Wien unter anderem bei „Licht ins Dunkel“ sowie im Rathaus. Gospelmusik wird bei mir immer schöne Erinnerungen auslösen.
Was waren deine ersten Schritte als Musikerin?
Nachdem ich im Chor Feuer gefangen hatte, lernte ich Gitarre spielen und schrieb meine ersten eigenen Lieder. Mit 20 startete ich meine erste Band: Die Passagiere. Nebenbei ging ich regelmäßig zu Privatstunden bei der genialen Eva Klampfer aka Lylit. Eva hat ein absolutes Gehör, singt wie eine Göttin und spielt noch dazu echt gut Klavier. Ich hatte großes Glück, gleich bei ihr gelandet zu sein.
Hast du einen Künstlernamen, wenn ja wie kam’s dazu?
Nein, Hanna Randall ist mein echter Name. Es ist in Österreich jedoch ein seltener Name-ich habe ihn, quasi, aus Australien importiert.
Bitte beschreibe deine Musik und deinen Stil in ein paar Worten.
Mittlerweile singe ich am liebsten Soul, da die Musik Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubert und zum Tanzen anregt. Ich schreibe auch eigene Sachen, aber dafür brauche ich Inspiration und die kommt ja bekanntlich, wann es ihr beliebt.
Ich singe in der Band „The Sugarcoats“. Die Gruppe habe ich vor etwa 1,5 Jahren gegründet und wir spielen Soulcovers kombiniert mit kontemporären Songs sowie Lieder, die man aus Filmen kennt. Wir orientieren uns am Retrosound und sind interessiert an der Londoner Modkultur der 1960er.
Wie viele Leute seid ihr in der Band?
Wir sind mittlerweile zu acht! Beim letzten Konzert mussten wir, bevor wir auf die Bühne gegangen sind, schon abzählen, wer aller da ist. Es ist schön, gemeinsam am Sound zu basteln und die Bandjobs untereinander aufzuteilen. Wichtig ist für uns auch, dass wir es – neben organisierten Proben und Auftritten – lustig haben.
Worauf legst du als Musikerin Wert?
Ich möchte, dass Leute nach einem Auftritt inspiriert und mit einem Lächeln nach Hause gehen. Es ist außerdem schön, sich auf der Bühne so richtig in einen Song hineinfallen zu lassen.
Was sind deine schönsten Erfahrungen als Sängerin?
Wenn man Personen findet, mit denen man musikalisch harmoniert und der Text während dem gemeinsamen Spielen „einfach so aus einem rausfließt“, dann fühlt sich das nach purer Magie an.
Wo bist du bereits aufgetreten, gibt es Konzerthighlights auf die du stolz bist?
Mit den Sugarcoats sind wir letztes Jahr zum Beispiel am Gürtel Nightwalk aufgetreten oder auch im Café 7*Stern, gemeinsam mit Amiro sowie dem Popchor Wien. Außerdem spielen wir jedes Jahr am Wasserweltfest, einem richtig feinen Multikulti-Event. Auch im Café Korb war es schön, da es ein sehr kulturorientierter Ort ist.
Stolz bin ich immer dann, wenn die Stimmung gut ist und es so richtig klickt mit den ZuschauerInnen-das liebe ich!
Was sind deine zukünftigen Projekte? Woran arbeitest du?
Ich will mit den Sugarcoats weiterhin viel auftreten und die sweet Soulmusik in Österreich verbreiten.
Da es mir wichtig ist, die Wurzeln der Musik zu verstehen und über sie zu lernen, habe ich begonnen an einer Playlist zu arbeiten: Wo kommt Soul her? Welche älteren Genres führten zu Soul? Die Playlist ist ein work in progress, ein Versuch des Verstehens. Sie soll den – überwiegend afroamerikanischen – Artists Respekt zollen und die Abstammung dieses schönen Genres aufzeigen.
Wo kann man dich in Wien demnächst live erleben?
Am 30.06. spielen wir im Club 1019 und am 25.08. auf der Donauinsel bei Veganmania!
Komponierst du deine Songs selbst, wenn ja beschreibe bitte kurz den Inhalt/Themen deiner songs – was bewegt dich?
Auf Soundcloud bekommt man einen Eindruck von meinem Songwriter-Stil. Mit meinem früheren Projekt Randall/Fuchsbichler habe ich - zusammen mit dem Jazzgitarristen Wolfgang Fuchsbichler - viele Lieder komponiert. Diese sind übrigens auch auf YouTube zu finden.
Was schätzt du am 15. Bezirk und was nicht?
Ich schätze die kulturelle Vielfalt sowie den wilden Mix zwischen Wiener Bobos und MigrantInnen aus aller Welt. Außerdem mag ich den Meiselmarkt, den Auerwelsbachpark und die Schmelz. Unser Proberaum ist im 15.-den liebe ich selbstverständlich auch!
Was ich schade finde, ist, dass das Projekt Westbahnpark derart in der Warteschleife gefangen gehalten wird. Alle, die ich aus dem 15. kenne, wünschen sich diesen Park so sehr. Es gibt leider zu wenig Grünflächen in Rudolfsheim Fünfhaus. Falls es mit dem Park noch etwas wird und es ein Eröffnungsfest gibt, spielen wir gerne dort!
Bist du schon mal im 15. aufgetreten, wenn ja wo und wie hat es dir gefallen?
Mit den Sugarcoats treten wir jedes Jahr am Wasserweltfest auf. Die VeranstalterInnen sind super Menschen mit einem großen Herz für die Jugend und -die bunte Vielfalt des Bezirks.
Warst du musikalisch international unterwegs?
Mit dem Chor sind wir durch Europa gezischt und in meiner zweiten Heimat Australien hatte ich ein paar Gigs. Momentan konzentrieren wir uns mit den Sugarcoats auf Österreich. Aber vielleicht spielen wir auch mal ein Konzert auf einem romantischen Strand in Italien oder auf einem historischen Platz in Portugal-wer weiß?
The Sugarcoats
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