Verein "You are welcome": Hilfe mit Traumata und Deutsch

- Yasmin Randall ist die Obfrau des Vereins "You are welcome".
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Der Verein „You are welcome“ nimmt sich geflüchteter Menschen an und unterrichtet sie in Deutsch.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Begonnen hat alles, als sich im Jahr 2015 viele Menschen aufmachten, um ihre Heimat zu verlassen. Sie mussten flüchten, um zu überleben, Krieg und Gewalt war in ihre Dörfer und Städte gekehrt.
„Da haben meine Schwester Helen und ich beschlossen, etwas zu unternehmen. Zuerst sind wir mit dem Verein für arabische Frauen in die Türkei gegangen, um den syrischen Flüchtlingen zu helfen, ihre Traumata zu bewältigen“, so Yasmin Randall, die von Beruf Psychotherapeutin ist und den Verein im 15. Bezirk betreibt.
Erfolgreich Deutsch lernen
Wieder in Wien, ist sie zum Flüchtlingsheim in Erdberg gefahren, das ein reines Männerlager war. „Ich habe die Männer gefragt, was sie brauchen. Sie haben geantwortet: Deutsch und Sport. Da ich nicht so sportlich bin, habe ich mich für die Deutschkurse entschieden“, so die 58-Jährige. Gemeinsam mit ihrer Schwester Helen Brugat, Erni Wipplinger und Ronya Alev hat sie den Verein „You are welcome“ gegründet. Mittlerweile haben dank des Vereins bereits 42 Personen erfolgreich ihre Deutschprüfungen abgelegt.
„Begonnen haben wir in der Arena, die uns ihre Backstage-Räume zur Verfügung gestellt haben. Wir haben zwar keine professionellen Lehrer, aber es sind alle mit vollem Herzen dabei, was so einiges wettmacht.“, so Randall. „Wir lernen gemeinsam mit ihnen und Erni macht eine Probeprüfung, vorher dürfen sie nicht zur richtigen antreten. Denn die kostet Gebühren, die wir übernehmen. Außerdem bekommen die Asylwerber von uns eine Monatskarte. Aber nur diejenigen, die regelmäßig in die Deutschkurse kommen.“ Denn von den 40 Euro, die sie im Monat bekommen, geht sich die Monatskarte nicht aus.
Wichtig sei auch, dass sich die Menschen die Gebühren für ihre Handys leisten können. Denn das Handy bedeutet meistens die einzige Möglichkeit, mit der Familie in der Heimat in Kontakt zu bleiben.
Humor tut gut
Im Verein arbeiten nur ehrenamtliche Mitarbeiter, auch die Flüchtlinge helfen mit. Sie verteilen zum Beispiel Flyer für die Kabarett-Benefizgala, die am 25. Februar unter dem Motto „Humor tut gut!“ stattfindet. Bei ihr treten unter anderem Tricky Niki, Dirk Stermann, Gunkl und die Tschuschenkapelle auf, alle unentgeltlich. „Außerdem haben zwei unserer Flüchtlinge jetzt einen Raum bei uns ausgemalt, da kommt das Traumazentrum rein. Es gibt in Wien zwar mit dem Hemayat im 9. Bezirk zwar schon ein tolles Traumazentrum, aber die sind über lange Zeit ausgebucht. Wir sehen uns daher als Ergänzung. Denn ein Trauma hat ein jeder der Geflüchteten“, so Randall. Gesucht werden dringend ehrenamtliche Praktikumsplätze. „Die Menschen wollen etwas tun, und auch etwas zurückgeben, von dem, was sie bis jetzt bekommen haben“.
Wer mithelfen möchte, erhält einen ersten Eindruck bei den Treffen, die jeden Dienstag um 19.45 Uhr in der Reindorfgasse 38 stattfinden. „Jeder ist willkommen“, so Randall. Infos: www.you-are-welcome.at


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