Verein FREI.Spiel
Vom Recht auf eine gute Bildung
Der Verein "FREI.Spiel" hilft in Wiener Volksschulen Kindern beim Lernen.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Jeden Dienstag ist für die Kinder in der Volksschule Johnstraße 40 "Lena-Tag". Lena ist eine von fünf "FREI.Spielerinnen", die regelmäßig die Volksschule besuchen. Mit Unterstützung vom Verein "FREI.Spiel" hilft sie den Kindern beim Lernen und unterstützt damit auch die Lehrer.
Dieses Engagement sei sowohl für die Kinder als auch die ehrenamtlichen Helfer nützlich, sagt Direktorin Martina Bach. "Als Lehramtsstudentin bringt Lena optimale Voraussetzungen mit und kann durch ihren Einsatz auch für ihre zukünftige Tätigkeit als Volksschullehrerin in der Praxis viel lernen." Die "FREI.Spielerinnen" würden "einen unglaublichen Teil dazu beitragen, dass Kindern, die oft aus bildungsfernen Schichten stammen, bessere Chancen gegeben werden".
Genau das ist das Ziel des vor fünf Jahren gegründeten Vereins. "Wir wollen benachteiligte Kinder erreichen, deren Eltern sie nicht ausreichend unterstützen können", sagt Vereinssprecherin Eva Huber. "Unsere Freiwilligen gehen einen Vormittag oder Nachmittag lang in eine Schule oder einen Hort. Unter der fachlichen Anleitung von Pädagogen kümmern sie sich dort um Volksschulkinder, die in vielen Fällen aus Familien mit Migrationshintergrund stammen. Sie lernen, lesen und spielen mit ihnen." In Wien werden derzeit 900 Kinder in 32 Horten der Gemeinde und der Kinderfreunde sowie acht Volksschulen und Neuen Mittelschulen betreut.
Freude und Anerkennung
Auch in Ottakring werden zwei Horte durch "FREI.Spiel" unterstützt. Einer der Helfer ist der Pensionist Martin. "Ich freue mich immer sehr, wenn ich am Donnerstag in den Hort gehe", sagt er. "Die Kinder begrüßen mich so herzlich und zeigen mir dadurch, wie willkommen ich hier bin." Es sei sehr schön, zu sehen, wie sehr die Kinder die Aufmerksamkeit genießen und Freude am Lesen und Rechnen entwickeln. "Wenn dann noch ein ‚Danke, dass du mir geholfen hast!' oder eine kurze Umarmung folgen, verlasse ich den Hort restlos glücklich", so Martin. Insgesamt machen derzeit rund 90 "FREI.Spieler" bei dem Verein mit.
Das Angebot soll in diesem Schuljahr weiter ausgebaut werden. "Der Bedarf wächst", sagt Eva Huber. "Es kommen laufend neue Schulen und Horte auf uns zu." Deshalb werden neue Freiwillige im Mindestalter von 18 Jahren gesucht. Auch Pensionisten sind willkommen. Voraussetzungen sind Freude an der Arbeit mit Kindern, Einfühlungsvermögen, Geduld, ein bisschen Zeit und sehr gute Deutschkenntnisse. Ein persönliches Kennenlernen bietet sich etwa auf der Freiwilligenmesse an.
Zur Sache: bz-Initiative "Wiener Herzen"
"Jeder Mensch, der sich für etwas engagiert, hat eine bessere Lebensqualität als andere, die nur so dahinvegetieren." Bruno Kreiskys Zitat ist direkt und wahr. Denn beinahe jeder dritte Wiener leistet unbezahlte freiwillige Arbeit. Diese "Wiener Herzen" stellt die Wiener Bezirkszeitung nun ins Rampenlicht. Kennen Sie ein "Wiener Herz", dann schreiben Sie uns an wienerherzen@bezirkszeitung.at
8. Wiener Freiwilligenmesse
Rathaus, 1., Lichtenfelsgasse 2
5. und 6. Oktober
www.freiwilligenmesse.at
Der Eintritt ist frei!
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