Elias Kofler nachnominiert
Fünfhauser Handballer rückt in Österreichs furioses EM-Nationalteam nach
Die Begeisterung und das Staunen über das sensationelle Abschneiden von Österreichs Handball-Nationalteam bei der Europameisterschaft in Deutschland ist über den Handball hinaus groß. Noch größer ist aber jetzt die Freude bei den Handballfans des WAT Fünfhaus. Denn für den Start der Hauptrunde der EM mit dem Spiel am heutigen Mittwochnachmittag gegen Ungarn wurde mit Elias Kofler ein Ur-Fünfhauser in den EM-Kader nachnominiert. Elias Kofler, der schon in der Vergangenheit zum Stamm der Handball-Nationalteams der Männer gehörte und seit der laufenden Saison in Deutschland beim 1. Vfl Potsdam spielt, ist einer aus der "handballverrückten" Familie Kofler aus dem 15. Bezirk, dessen Vater bis zum Frühjahr 2022 Obmann des WAT Fünfhaus war.
Über die Nachnominierung durch Teamchef Ales Pajovic hat zuerst Elias Koflers Verein 1. Vfl Potsdam 1990 in den sozialen Medien informiert. Der junge Nationalteamspieler aus Fünfhaus, dessen kampfbetontes Spiel schon im Nachwuchs des WAT Fünfhaus die Anhänger begeistert hat, wurde selbst vom Nachrücken in den EM-Kader überrascht. Elias Kofler habe "auf dem Weg zum heutigen Training" erfahren, dass er in den österreichischen EM-Kader nachgerückt sei, teilte der Vfl Potsdam am Dienstagnachmittag mit. Auf Nachfrage wurde dann bestätigt, dass Elias Kofler schon auf dem Weg nach Köln sei, wo Österreich nun in der Hauptrunde spielt und am Samstag auch gegen den Gastgeber Deutschland vor 20.000 deutschen Fans antreten wird.
Knapp vor Weihnachten hatte es über Österreichs Grenzen hinaus für Aufsehen gesorgt, dass Elias Kofler überraschend nicht in den fixen Kader für die EM in Deutschland einberufen wurde. Ein ausgewiesener Experte, Bob Hanning, Trainer in Potsdam, hat dieses Übergehen bei der Nominierung des 17 Spieler umfassenden österreichischen EM-Kaders offen kritisiert. "Elias Kofler - was soll ich sagen. Ich bin sicher, dass Österreich Europameister wird", lautete der sarkastische Kommentar Hannings auf der Potsdamer Vereinshomepage. "Da lege ich mich jetzt mal drauf fest, denn wenn man auf Elias Kofler verzichten kann, dann muss man so eine gute Mannschaft haben, dass man Europameister werden muss", meinte ein unüberhörbar angefressene Potsdam-Trainer über das Fehlen Koflers im ursprünglichen EM-Kader.
Umso größer war nun erklärtermaßen die Freude auch bei dem aus Fünfhaus stammenden Spieler über die Nachnominierung in den EM-Kader. Und zumindest theoretisch ist es auch möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich ist, dass Österreich die Mega-Sensation schafft und Europameister wird. Schließlich hat Österreich völlig überraschend sowohl gegen die Handball-Großmacht Kroatien als auch gegen den mehrfachen Welt- und Europameister Spanien unentschieden gespielt und die Spanier damit heimgeschickt.
Koflers Familie hat in den vergangenen Jahren bis heute maßgeblich zu den Geschicken des WAT Fünfhaus beitragen. Sein Vater Thomas Kofler war sechs Jahre lang Obmann des Vereins, der im Dezember sein 100-Jahr-Jubliäum feiern durfte. Elias Kofler übersiedelte nach dem Meistertitel mit Insignis West Wien im Frühsommer und dem finanziell notwendigen Abstieg in Österreichs zweite Liga nach Deutschland zu Potsdam bei Berlin. Die Brüder von Elias sind ebenfalls im Spitzenhandball aktiv: sein Bruder Samuel Kofler ist Kreisläufer beim derzeitigen Tabellenführer aus Schwaz in Österreichs oberster Handball-Liga. Die Brüder Gabriel - als Spieler bei Handball West Wien - und Jonas Kofler bei Koppensteiner WAT Fünfhaus - sind direkte Gegner in der zweiten Liga, der HLA CHALLENGE. Mama Angelika Kofler war jahrelang für die Buffets bei den Heimspielen des Fünfhauser Nachwuchses verantwortlich und war neben ihrem Beruf tatkräftige Helferin bei dem vom WAT Fünfhaus organisierten Internationalen Schmelz-Turnier. Mit umso mehr Interesse verfolgen jetzt alle Fünfhauser Handballanhänger, wie es mit Elias Kofler und Österreichs Team in der Hauptrunde der Europameisterschaft in Deutschland weitergeht.
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