Auftritt mit Chor
Wenn Fünfhauser Volksschüler im Konzerthaus umjubelt werden
Ein Chorleiter übt in einem Nebensaal mit den Schulkindern noch schnell einmal rhythmisches Klatschen. Dann wechseln 16 Kinder der 4. Klasse der Sir Karl Popper-Volksschule nahe dem Wiener Westbahnhof mit immerhin rund 280 weiteren Mädchen und Burschen aus Pflichtschulen in Wien in den Großen Saal im Wiener Konzerthaus. Dort folgt am Mittwochabend das Jahreskonzert von Superar. Dieser gemeinnützige Verein bietet kostenlos Musikförderung an, damit aktives Musizieren, sei es Singen im Chor oder sogar das Erlernen eines Instruments, auch für Kinder aus sozial schwächeren Familien gerade in sogenannten "Brennpunktschulen" möglich ist.
Der Auftritt im ehrwürdigen Konzerthaus in roten und schwarzen Leibchen ist aufregend für die Schülerinnen und Schüler. "Welches Kind kann schon von sich sagen, dass es einmal im Konzerthaus gesungen hat?", betont Chorleiterin Mona Gusterer, die in dieser 4. Klasse der Volksschule in der Benedikt-Schellinger-Gasse unterrichtet.
Letzter gemeinsamer Bühnenauftritt vor Schulwechsel
Gabriele Rothensteiner und Elisabeth Kuchta, die engagierten Klassenlehrerinnen in der 4. Klasse der Fünfhauser Volksschule, haben ihre Schülergruppe ins Konzerthaus begleitet. "Das ist das letzte Mal eine gemeinsame Aktivität auf der Bühne", erklärt eine der beiden Pädagoginnen. Denn die Kinder wechseln am Ende des Schuljahres von der Volksschule in eine Mittelschule oder eine AHS. Seit Beginn des laufenden Schuljahres wurde das Liederprogramm geübt. Einer der Buben aus der Klasse spielt seit nunmehr zwei Jahren Klarinette im Orchester. Dieses stimmt Walzerklänge an und nimmt mit dem Riesen-Schülerchor das Publikum im vollen Saal auf eine musikalische Reise unter dem Motto "Crossing Europe" durch Europa mit. Das ganz besondere Konzert erfolgt in Kooperation mit dem Arnold Schönberg Center und Wien Modern.
Es ist ein bunter, breiter Strauß an Melodien und Klängen, von "Winds of change" von den Scorpions über Brahms bis zu Volksliedern aus der Ukraine und Mazedonien. Mit der Musik sollen Grenzen überwunden werden, lautet das Ziel von Superar. Das gilt nicht nur über Staaten hinweg, sondern auch innerhalb der Gesellschaft. Fast 30 Klassen in neun Wiener Schulen umfasst die Kooperation des gemeinnützigen Vereins. Insgesamt ist man in sieben Ländern aktiv.
Musik dient als "universelle Sprache"
"Mehr als irgendeine Sprache ist die Sprache der Musik universell", hat Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bei der Begrüßung vor dem Konzert gesagt. Gemeinsam mit rund 280 anderen Kindern auf der Bühne schaffen es die 16 Volksschülerinnen und Volksschüler aus Fünfhaus und der Klarinettist im Orchester mit den ausgewählten Musikstücken das Publikum auf eine abwechslungsreiche eineinhalbstündige imaginäre Reise mitzunehmen. Das ist nicht erst beim frenetischen Klatschen im Takt am Ende des Konzerts zu merken, sondern auch beim Applaus nach jedem Programmstück.
Für alle Kinder war es ein langer Tag beginnend nach dem Unterricht ab dem früheren Nachmittag mit letzten Proben. Zufrieden strömen die Mädchen und Burschen nach dem Ende des umjubelten Auftritts durch das Stiegenhaus. Wie es ihnen gefallen habe? "Gut", schwärmen gleich mehrere der Schülerinnen und Schüler aus der Sir Karl Popper-Volksschule in Fünfhaus.
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