Sonntagsöffnungen im Advent
Richard Lugner kämpft weiter ums Aufsperren
Bauherr Richard Lugner versammelte zahlreiche Medienleute im Kino 10 in der Lugner City. Der Grund: Er möchte weiterhin um die Öffnungszeiten im Advent kämpfen.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Weihnachten steht vor der Tür – die Zeit, zu der die Einkaufszentren aus allen Nähten platzen. Menschen sind unterwegs, um Geschenke für ihre Liebsten zu kaufen und den Kühlschrank für die Feiertage zu füllen. Um das Einkaufserlebnis während dieser Zeit angenehmer zu gestalten und Mitarbeiter der Geschäfte in der Lugner City zu entlasten, kämpft Hausherr Richard Lugner seit Längerem für Öffnungen am Sonntag.
Und zwar zunächst einmal am 1. und 4. Advent. "Als ich ein Jugendlicher war, gab es einen silbernen Sonntag am 3. Advent und einen goldenen Sonntag am 4. Advent. Da waren alle Geschäfte geöffnet. Derzeit sind wir das einzige Land, das im Advent keine Sonntagsöffnung hat", klagt Lugner und führt weiter fort: "Wir möchten wie 2021 zumindest einen Sonntag öffnen, und zwar am 4. Adventsonntag, den 18. Dezember 2022." Am Samstag muss er den Kunden ab 18 Uhr den Eintritt verwehren. "Da wäre eine Verlängerung der Öffnungszeiten von 18 Uhr auf 19 Uhr sinnvoll", meint er.
Wiener Neos wären dafür
Da heuer die Strom- und Gaspreise in die Höhe schossen, wäre eine zusätzliche Einnahme durch die verlängerten Öffnungszeiten für die Handelsangestellten wichtig, erklärt Lugner. "Diese würden sich damit auch ein Weihnachtsgeschenk unter dem Christbaum leisten können." Sonntagsöffnungen sind nicht Teil des Koalitionsabkommens. Die SPÖ unter Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) setzt auf eine Sozialpartner-Lösung. Die Öffnung der Geschäfte am Sonntag ist allerdings nicht realistisch.
Markus Ornig, Wirtschaftssprecher der Neos Wien, meint dazu: "Wir waren immer für liberale Öffnungszeiten. Betriebe sollen selbst entscheiden können, wann und wie lange sie öffnen." Die Sonntagsöffnung hätte seiner Meinung nach nachweislich viele Vorteile: "Für den Arbeitsmarkt, für die Wirtschaft und für den Tourismus. Wien ist eine der wenigen Metropolen weltweit mit geschlossenen Geschäften am Sonntag. Das ist eine vergebene Chance", so Ornig.
Die Gewerkschaft (GPA) sieht das anders: „Die einmalige Sonntagsöffnung im Advent 2021 war eine pandemiebedingte Ausnahme. Als GPA haben wir die Zusicherung der Wirtschaftskammer, dass es auch dabei bleiben wird", erklärt Mario Ferrari, Geschäftsführer der GPA Wien. Die Beschäftigten wollen am Sonntag nicht arbeiten, hieß es.
"Hinzu kommt, dass es von Seiten des Handels aufgrund der hohen Energiekosten eher Überlegungen zur Reduktion der Öffnungszeiten gibt, was wir nachvollziehen können und unterstützen. Herr Lugner findet derzeit auch unter den Handelsunternehmen keine Unterstützung für diesen Vorstoß“, so Ferrari abschließend.
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